Schrauben-Milliardär Würth: "Wir müssen aufrüsten"
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Deutschland fehlt es an Soldaten, Waffen und Zivilschutz, meint Reinhold Würth. Deshalb drängt er darauf, das Land auf eine Art Kriegswirtschaft umzustellen. Der Milliardär meint: Die Mehrheit der Deutschen würde die Kosten dafür tragen.
Der Schrauben-Milliardär Reinhold Würth hat sich dafür ausgesprochen, auf eine Art Kriegswirtschaft umzuschalten. "Wir müssen aufrüsten", sagt der 89-Jährige dem "Handelsblatt". Deutschland sei zehn Jahre hinterher. "Wir haben zu wenig Soldaten, zu wenig Waffen und kaum Zivilschutz. Im Grunde sind wir ein offenes Land", mahnt der Unternehmer.
Angesprochen auf die Mehrkosten einer Aufrüstung, gibt sich Würth optimistisch. Er zeigt sich überzeugt, dass die Mehrheit der Bürger bereit sei, die Lasten für eine bessere Verteidigungsfähigkeit mitzutragen. Auch sein Unternehmen würde einen Teil dazu beitragen wollen und eine Sonderabgabe für Verteidigung zahlen.
Seiner Einschätzung zufolge fehlt es der aktuellen Regierung "an einer gemeinsamen Linie und vor allem einer Idee für die Zukunft." Er respektiere Bundeskanzler Olaf Scholz zwar, kritisiert aber auch dessen "etwas hölzerne" Kommunikation. Boris Pistorius sei wesentlich klarer und versuche, die Dinge besser zu erklären. "Wenn unser Verteidigungsminister Boris Pistorius Bundeskanzler wäre, hätte die Bundesregierung mehr Zuspruch", ist sich Würth sicher.
In den europäischen Chefetagen trübt sich der Blick auf die Lage ein. In der Industrie weitet sich die Krise aus - und nun schwächeln auch noch die Dienstleister. Vor Experten rückt eine Erholung der Konjunktur damit in einige Ferne. Einer der Gründe für den Pessimismus ist auch die politische Schwäche Deutschlands und Frankreichs.