Schranke vor der Schule: Stadt greift gegen Elterntaxis durch – „Mussten handeln“
Frankfurter Rundschau
Mit dem Auto in die Schule: Für viele Kinder mag das sehr bequem sein. Doch Elterntaxis sind oftmals unerwünscht. Eine Schule interveniert.
München – Immer wieder sind Elterntaxis Gesprächsthema in Deutschland und werden diskutiert. Auch in München wurden sie schon zum Problem. Die Fahrt per Elterntaxi beschreibt das Phänomen, die Kinder mit dem Auto unter anderem zur Schule zu bringen – je näher am Zielort geparkt werden kann, desto besser. Immer wieder können dabei brenzlige Situationen im Verkehr entstehen. Olfen, eine Stadt in Nordrhein-Westfalen, macht Eltern nun einen Strich durch die Rechnung.
20.000 Euro wurden vor der Wieschhofschule für die Installation in eine Schrankenanlage investiert. Seit Ende August ist sie in Betrieb, wie die Stadt Olfen selbst informierte. Bei Regen sei es mit den Elterntaxis „besonders heftig“, sagte Bürgermeister Wilhelm Sendermann gegenüber der Bild. „Da mussten wir als Schulträger handeln. Leidtragende sind die Kinder, die nämlich zu Fuß oder mit dem Rad kommen. Die überfordern wir mit der unübersichtlichen Verkehrssituation.“ Dass verhältnismäßig noch recht viele Eltern ihre Kinder mit dem Auto in die Schule bringen, zeigte unter anderem eine Umfrage des ADAC.
Die deutschlandweite Online-Befragung wurde im April und Mai 2023 durchgeführt. Dafür wurden 3395 Eltern von Kindern im Alter zwischen fünf und 15 Jahren befragt. Eltern von Grundschulkindern waren dabei den Angaben des ADAC zufolge am häufigsten vertreten. Ihnen wurde unter anderem die Frage gestellt, welches Verkehrsmittel ihre Kinder für den Schulweg nutzen. Das Ergebnis:
Eine Mutter aus Olfen sagte gegenüber der Bild, dass sie die Lösung „für die Sicherheit der Kinder“ gut finde. Doch allgemein gebe es vor Ort „zu wenige Parkplätze, wenn man die Kinder bringt oder abholt“. Der Zeitung zufolge würden Eltern nun auf nahe Parkplätze ausweichen und ihre Schützlinge von dort aus zur Schule begleiten. Lehrer:innen und Fahrer:innen von Schulbussen besitzen hingegen einen Transponder, um die Schranke zu passieren.
Doch Olfen ist nicht der einzige Ort. Auch in Essen wird gegen Elterntaxis vorgegangen. In einem Projekt gemeinsam mit der Universität Duisburg Essen wird eine Straße morgens und mittags gesperrt. Rund 1800 Kinder befinden sich hier täglich auf dem Weg zu einer der beiden Schulen, die dort liegt.