Schramm: Ukraine-Krieg darf jüdische Gemeinde nicht spalten
n-tv
Erfurt (dpa/th) - Der Vorsitzende der jüdischen Landesgemeinde Thüringen, Reinhard Schramm, sorgt sich wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine um den Zusammenhalt in der Gemeinde. "In dieser schwierigen europäischen Krise, die Juden wie Nichtjuden betrifft, darf es in unserer Landesgemeinde nicht zu Spaltungserscheinungen kommen", schrieb Schramm nach einer Mitteilung vom Sonntag in einem Brief an die Mitglieder. Der Brief liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. Schramm verwies auf unterschiedliche Herkunftsländer der Gemeindemitglieder.
Etwa 90 Prozent der rund 700 Mitglieder kamen nach 1990 aus Russland, der Ukraine, Weißrussland (Belarus), Moldawien (Moldau) und anderen früher zur Sowjetunion gehörenden Ländern nach Thüringen. "Im Ergebnis des russischen Angriffs auf die Ukraine resultieren daraus unsere besondere Betroffenheit, aber auch Unterschiede in der detaillierten Beurteilung", schrieb Schramm. Er selbst verurteile "den Angriff auf die ukrainische Bevölkerung auf Befehl Putins", heißt es in dem Schreiben.
Schramm bat die Gemeindemitglieder, ihre Gemeinsamkeiten im Vordergrund zu behalten. Die neue Heimat Thüringen und die jüdische Herkunft seien das Verbindende.
Er ist maßgeblich an der Tesla-Ansiedlung beteiligt - eine der Erfolgsgeschichten der Brandenburger Wirtschaft. Nun aber zieht sich Jörg Steinbach zurück. Als Grund nennt er das Bündnis der SPD mit dem BSW. Ministerpräsident Woidke reagiert etwas kühl. Die Grünen würdigen seine Pro-Ukraine-Haltung als nicht sehr verbreitet im Landesverband.