Scholz weist Erdogans Vorwürfe als "absurd" zurück
n-tv
Es könnte ein schwieriges Abendessen werden: Am Freitagabend empfängt Scholz den türkischen Präsidenten in Berlin. Schon vorab kritisiert der Kanzler Erdogan - denn der warf Israel "Faschismus" vor.
Kurz vor dem Besuch des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hat Bundeskanzler Olaf Scholz klar Stellung gegen dessen Israel-Kritik bezogen. "Die Vorwürfe, die gegen Israel erhoben werden, sind absurd", sagte Scholz in Berlin auf die Frage nach Erdogan, der Israel zuvor unter anderem "Faschismus" vorgeworfen und das Existenzrecht des israelischen Staates angezweifelt hat.
Scholz nannte die Hamas erneut eine Terrororganisation und sagte, dass er dies auch weiter betonen werde. Israel habe nicht nur das Recht, sondern sogar "die Pflicht", sich gegen die radikal-islamische Hamas im Gazastreifen zu verteidigen. Es könne nicht sein, dass man der Hamas erlaube, sich zu erholen und Waffen zu sammeln, um Israel dann wieder angreifen zu können. Zudem halte sich Israel an das humanitäre Völkerrecht.
Der Kanzler empfängt Erdogan am Freitagabend zu einem Arbeitsessen in Berlin, er hatte ihn nach dessen Wiederwahl als Präsident im Mai eingeladen. Der türkische Präsident hat im Konflikt zwischen Israel und der Hamas eine dezidiert andere Haltung eingenommen als alle anderen seiner 30 Partner in der NATO. Die Hamas hat er eine "Befreiungsorganisation" genannt.