![Scholz und Putin beginnen Krisen-Gespräch in Moskau](https://static.dw.com/image/60785333_6.jpg)
Scholz und Putin beginnen Krisen-Gespräch in Moskau
DW
Bundeskanzler Scholz spricht mit Russlands Präsident Putin über die Situation an der ukrainischen Grenze. Die bisherigen diplomatischen Bemühungen scheinen zu fruchten: Moskau kündigte den Abzug einiger Truppen an.
Bundeskanzler Olaf Scholz ist in Moskau zu seinem mit Spannung erwarteten Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zur Ukraine-Krise zusammengekommen. Zum im russischen Fernsehen übertragenen Auftakt des Treffens betonte Scholz die Wichtigkeit des Dialogs. Er sei vor diesem Hintergrund froh, dass er sich mit dem russischen Staatschef austauschen könne, sagte der SPD-Politiker. "Das Wichtigste ist ja, dass wir die Beziehungen zwischen den Staaten durch gute Gespräche miteinander lösen."
Putin kündigte seinerseits an, dass das Gespräch vor allem um die Sicherheitssituation in Europa und dabei insbesondere den Ukraine-Konflikt gehen solle. Die beiden sprachen an einem etwa sechs Meter langen weißen Tisch im Kreml miteinander.
Scholz wies auch auf die Bedeutung guter Wirtschaftsbeziehungen zu Russland hin. Vor dem Hintergrund der deutsch-russischen Geschichte sei es "gut, dass wir sehr ordentliche wirtschaftliche Beziehungen haben", betonte er. Der Kanzler hatte es zuvor abgelehnt, sich von russischer Seite auf Corona testen zu lassen. Stattdessen ließ er den Test nach seiner Landung von einer Ärztin der deutschen Botschaft an Bord seiner Regierungsmaschine abnehmen. Deswegen stieg er auch erst nach 40 Minuten aus.
Kurz vor Scholz' Eintreffen in Moskau, hatte der Kreml einen teilweisen Abzug der russischen Truppen von der ukrainischen Grenze angekündigt. Einheiten aus den Militärbezirken im Süden und Westen Russlands hätten ihre "Aufgaben erfüllt" und würden sich auf den Weg zurück in ihre Militärbasen machen, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Zudem sei mit dem Verladen von Militärtechnik begonnen worden. Konkrete Zahlen wurden allerdings nicht genannt.
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hatte Putin bereits am Montag mitgeteilt, dass einige der umstrittenen Militärmanöver der russischen Armee im eigenen Land sowie in Belarus ihrem Ende zugingen. Laut Ministeriums-Sprecher Konaschenkow werde Russland aber einen "Komplex von großangelegten Maßnahmen zur operativen Ausbildung von Truppen und Streitkräften" fortsetzen.