Scholz: "Nagelsmann hat richtig formuliert"
n-tv
Die Worte hallen nach, vielleicht länger als das Turnier-Ergebnis. Nach dem Aus der deutschen Mannschaft bei der Fußball-EM appelliert Trainer Nagelsmann an die Bürger, weniger miesepetrig zu sein und wieder den Blick für das Schöne zu haben. Kanzler Scholz schließt sich dem uneingeschränkt an.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat Bundestrainer Julian Nagelsmann für dessen Äußerungen nach dem Viertelfinal-Aus bei der Fußball-EM gelobt. "Ich fand sehr beeindruckend, was der Trainer gesagt hat", sagte Scholz vor Beschäftigten des Medizingeräteherstellers Siemens Healthineers in Erlangen. Nagelsmann habe gesagt, "Leute, guckt mal, was für ein schönes Land wir sind, welche Möglichkeiten wir haben. Wenn alle jetzt immer auf Depression machen, kommen wir ja auch nicht weiter. Wir müssen uns mal für uns selber und für das, was wir können, begeistern", rekapitulierte der SPD-Politiker die Äußerungen des Bundestrainers.
"Und ich finde, das hat er völlig richtig formuliert. Und deshalb will ich sagen, das sollte in Zukunft die Stimmung in unserem Land sein. Wir können was, wir wollen was erreichen und wir reden darüber, wie wir das am besten zustande kriegen." Nagelsmann hatte an ein besseres Miteinander im gesamten Land appelliert. In einem Telefonat gestern hatte Scholz das Team und Trainer Nagelsmann ins Kanzleramt geladen, wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit ntv.de sagte.
Der Bundeskanzler äußerte sich zudem zur Frage, ob er auf Hand-Elfmeter entschieden hätte beim Viertelfinal-Spiel Deutschland gegen Spanien: "Ja, hätte ich. Aber die Antwort ist natürlich auch: Deshalb gibt es ja bei den Gerichten die Unparteilichkeit als Voraussetzung. Und das wäre ich natürlich nicht gewesen." Das deutsche Team hatte gegen Spanien mit 1:2 nach Verlängerung verloren. Während eines Schusses aufs spanische Tor hatte Abwehrspieler Marc Cucurella den Ball an die Hand bekommen, was jedoch nicht als strafbares Handspiel gewertet wurde. Dies hatte im Anschluss für Diskussionen gesorgt.