
Scholz empfängt Macron und Duda zu Ukraine-Gesprächen im Kanzleramt
Frankfurter Rundschau
Nach der Rückkehr des Kanzlers aus den USA wird er sich im Weimarer Dreieck mit Frankreichs Präsident Macron und Polens Präsident Duda zur Ukraine-Krise beraten.
Berlin – Gerade erst von seiner USA-Reise zurückgekehrt, geht die Spitzendiplomatie bezüglich der Ukraine für Olaf Scholz (SPD) nahtlos weiter. Am Dienstagabend (08.02.2022) will der Bundeskanzler Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron und Polens Präsidenten Andrzej Duda im Kanzleramt empfangen, um über die Ukraine-Krise zu beraten.
Das als Weimarer Dreieck bekannte Treffen findet im Anschluss an die Beratungen statt, die Scholz mit dem US-Präsidenten Joe Biden in Washington geführt hatte. Auch Macron wird die Runde über sein Gespräch mit Russlands Wladimir Putin in Moskau am Montag sowie über sein heutiges Treffen (08.02.2022) mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj ins Bild setzten.
Nach seinen Beratungen mit Putin ist Macron überzeugt, eine diplomatische Lösung der aktuellen Spannungen sei möglich. Er plädierte in Moskau für eine „Antwort“ auf die Ukraine-Frage, welche die russischen Sicherheitsinteressen mit einbezieht. Hingegen warf Putin dem Westen vor, die Spannungen um die Ukraine für antirussische Politik zu nutzen.
Während Macron bereits mehrfach mit Putin gesprochen hat, will Bundeskanzler Scholz seinerseits erst in der kommenden Woche nach Moskau respektive Kiew reisen, um dort weiter an diplomatischen Lösungen zu feilen. Im Vorfeld wird sich Bundesaußenministern Annalena Baerbock (Grüne) an der Frontlinie zwischen den ukrainischen Regierungstruppen und den von Russland unterstützten Rebellen begeben, um sich ein Bild der Lage im Konfliktgebiet Donbass zu machen.
Die Regierungschefs von Deutschland, Frankreich und Polen werden vor ihrem Treffen im Kanzleramt gemeinsam vor die Presse treten (19.00 Uhr). Darüber hinaus bemühen sich Deutschland wie Frankreich auch im sogenannten Normandie-Format um eine Entschärfung des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland. Warschau hingegen plädiert im Rahmen der Nato und der Europäischen Union für eine deutliche Abschreckung gegenüber Russland. (lz/afp/dpa)