Scholz drängt auf Ampel-Koalition
ProSieben
Der Kanzleranspruch von Wahlverlierer Laschet sei ein "Witz", heißt es von der SPD. Für die Sozialdemokraten ist ganz klar, wer die künftige Bundesregierung anführen soll. Angestrebt wird eine Ampel-Koalition mit Grünen und FDP.
Am Tag nach der Bundestagswahl drängt die SPD mit ihrem Kanzlerkandidaten Olaf Scholz Grüne und FDP zur Bildung einer Ampelkoalition. SPD, Grüne und FDP seien gestärkt, sagte Scholz am Montag in Berlin. Dies sei "der sichtbare Auftrag, den die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes formuliert haben". Dass Unionskanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) nun den Kanzler stellen will, sei ein "Witz", sagte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil.
Bei einem Auftritt mit den Wahlsiegerinnen der Landtagswahlen von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, und Berlin, Franziska Giffey, sagte Scholz am Morgen im Willy-Brandt-Haus, hier stünden zwei Wahlsiegerinnen und ein Wahlsieger. Scholz sprach von einer "starken sozialdemokratischen Partei, die den Auftrag kriegt, die Regierung zu führen, in Berlin, in Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern und auch hier in der Bundesrepublik Deutschland".
Scholz sagte, die Union solle nicht mehr regieren. "Sie sollen jetzt nicht mehr in der Regierung sein", sagte der Vizekanzler, "sondern in die Opposition gehen." Und weiter: "Jetzt ist Pragmatismus und Führungskunst gefragt." Die SPD wolle "in Ruhe" zustande bringen, was nun gefragt sei. "Wir werden das, was uns die Bürgerinnen und Bürger als Aufgabe gegeben haben, umsetzen."
Inhaltlich gebe es "genügend Schnittmengen" zwischen den Parteien, die die Wahl gewonnen hätten. Drei große Aufgaben stünden an, sagte Scholz und wiederholte die Kernthemen seines Wahlkampfs Respekt, die Modernisierung des Landes und den Kampf gegen den Klimawandel.