Scholz besucht zerstörten Vorort Irpin
n-tv
Bundeskanzler Scholz besucht gemeinsam mit dem französischen Präsidenten Macron und dem italienischen Ministerpräsidenten Draghi den zerstörten Vorort Irpin. Die Erwartungen an Scholz bei seinem Ukraine-Besuch sind groß. Aus Regierungskreisen verlautet allerdings, der Kanzler werde keine konkreten neuen Zusagen machen.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat das ukrainische Irpin besucht. Der SPD-Politiker traf am späten Vormittag in dem teils zerstörten Kiewer Vorort ein. Ähnlich wie im benachbarten Butscha wurden dort nach dem Rückzug der Russen Ende März knapp 300 tote Zivilisten gefunden, von denen etliche gefoltert und ermordet worden waren.
Scholz wurde begleitet vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi und dem rumänischen Staatschef Klaus Iohannis. Der Sondergesandte des ukrainischen Präsidenten Wolodomyr Selenskyj für eine EU-Beitrittsperspektive, Oleksij Tschernyschow, führte die vier Spitzenpolitiker in Irpin an Ruinen von Häusern vorbei, die bei russischem Beschuss beschädigt wurden. Scholz, Macron, Draghi und Iohannis wollen in der Ukraine ein Signal der Solidarität mit dem von Russland angegriffenen Land senden.
In Irpin lebten vor dem Krieg knapp 60.000 Einwohner. Die russischen Truppen konnten die Ortschaft nicht vollständig erobern, näherten sich aber der Stadtgrenze der Hauptstadt bis auf wenige Kilometer. Inzwischen ist in Irpin das normale Leben weitestgehend wieder aufgenommen worden. Die durch den russischen Angriff entstandenen Zerstörungen sind jedoch weiter unübersehbar.