Scholz besucht neun Monate nach der Flut wieder das Ahrtal
n-tv
Unmittelbar nach der verheerenden Flutnacht war Olaf Scholz das erste Mal im Ahrtal - damals noch als Stellvertreter von Kanzlerin Merkel. Fast neun Monate später informiert er sich als Kanzler über den Stand des Wiederaufbaus.
Ahrbrück (dpa/lrs) - Der 92 Jahre alte Erich Holzky ist sichtlich gerührt über den Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Ahrbrück. Fast neun Monate nach der Flutkatastrophe mit 134 Toten lebt Holzky längst wieder in seinem Haus. Er hatte Glück, das Wasser stand nur im Untergeschoss. Er habe sechs Wochen bei seinem Sohn gewohnt und dieser alles geregelt, so dass er zurückkehren konnte, erzählt der betagte Senior.
Dieter Hupperich, der am Dienstag auch am Gedenkstein in der Ortsmitte von Ahrbrück auf den Kanzler wartet, sagt: "Er soll sich das Elend ruhig mal angucken." Der 80-Jährige ergänzt aber sogleich: "Es ist aber schon gut geholfen worden."
Obwohl die freiwillige Feuerwehr in der Flutnacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 seine Straße evakuiert habe, sei er mit seiner Frau im Haus geblieben, berichtet Hupperich. "Das war ein Fehler." Die beiden mussten im eigenen Haus bis auf den Speicher hinauf, um den Wassermassen zu entkommen. "Das Wasser hatte noch nie so hoch gestanden." Inzwischen kann er zumindest wieder im ersten Stock wohnen, mit einer provisorischen Küche in einem der ehemaligen Kinderzimmer.