
Schnelltests erkennen Omikron oft nicht
Die Welt
Forscher aus München haben mehrere Schnelltests daraufhin untersucht, wie gut sie Omikron erkennen. Das Ergebnis ist ernüchternd: Viele Tests versagen bei der aktuellen Variante wesentlich häufiger als bei Delta. Mehr im Liveticker.
Viele gängige Corona-Schnelltests erkennen eine Omikron-Infektion oft nicht. Forscher um den Münchner Virologen Oliver Keppler von der Ludwig-Maximilians-Universität haben die Leistungsfähigkeit von neun handelsüblichen Antigen-Schnelltests für die Erkennung einer Infektion mit der Omikron- oder der Delta-Variante untersucht – und ziehen eine ernüchternde Bilanz: Acht der vom Paul-Ehrlich-Institut bereits für frühere Varianten geprüften Tests wiesen eine Omikron-Infektion schlechter nach als eine Delta-Infektion, ergab die Studie, die im Fachmagazin „Medical Microbiology and Immunology“ veröffentlicht wurde.
„Das asymptomatische Testen mit Selbsttests macht aus meiner Sicht wenig Sinn“, sagte Keppler. Sinnvoll sei es aber, bei Symptomen neben einer Einschränkung der Kontakte auch mit guten Antigen-Schnelltests zu testen. Dann sei die Viruslast meist höher; Tests schlagen eher an. Wie auch der Bundesgesundheitsminister fordert Keppler, dass rasch eine kurze Liste mit gut für den Omikron-Nachweis geeigneten Tests veröffentlicht wird – immerhin seien mittlerweile 580 Schnelltests auf dem Markt.