Schmerzen entpuppen sich als Wehen: Schon mal so eine süße Niereninfektion gesehen?
RTL
Rachael Fogarty aus Liverpool denkt, sie hat Nierenschmerzen. Sie geht in die Notaufnahme. Nur wenige Stunden später hält sie ihr Baby im Arm.
Rachael Fogarty aus dem englischen Liverpool hat starke Schmerzen. So stark, dass sie nicht mehr schlafen kann. Die 29-Jährige denkt, sie habe eine Niereninfektion. In der Notaufnahme dann die Überraschung: Sie ist schwanger! Nur wenige Stunden später bringt sie ihr Baby zur Welt.
Im Herbst vergangenen Jahres fangen die Schmerzen an. Rachael kann nicht arbeiten, ist schlaflos in der Nacht. Die junge Frau aus England wählt die Nummer des medizinischen Notdienstes. Hier können Menschen anrufen, wenn sie zwar akut Hilfe brauchen, aber nicht in einer lebensbedrohlichen Situation sind. Am Telefon wird ihr gesagt: Es würde fünf Stunden dauern, bis ein Krankenwagen sie abholen kann. Die 29-Jährige wohnt nur fünf Minuten vom Krankenhaus entfernt und beschließt: Sie wartet erst mal ab! Und wenn die Schmerzen nicht weniger werden, geht sie einfach zu Fuß dorthin.
Es wird nicht besser, auch die zweite Nacht in Folge kann Rachael vor Schmerzen nicht schlafen. Also bringt ihr Vater sie am nächsten Morgen in die Notaufnahme. Die erste Untersuchung bringt kein Ergebnis. Später aber wird die Frau von einer Gynäkologin untersucht. "Sie hat mich dann gefragt: 'Sind Sie sich sicher, dass Sie nicht schwanger sind?' Ich habe darauf geantwortet 'Nein, das kann nicht sein'", erzählt Rachael der britischen Zeitung "Mirror". So war es aber. Die Gynäkologin fühlt das Baby und macht dann noch einen Ultraschall, um sicher zu gehen. Ja, da ist eindeutig ein Baby! Rachaels Reaktion: "Oh!", erinnert sie sich. Sie hatte überhaupt keine Ahnung von der Schwangerschaft. Die quälenden Schmerzen, die sie um den Schlaf gebracht haben, sind Wehen. Die Ärztin schickt sie direkt in den Kreißsaal.
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Die baffe Frau ist in der 38. Woche schwanger. Warum hat sie davon nichts gemerkt? "Ich habe das Polycystische Ovarialsyndrom", erzählt sie. Das PCO-Syndrom ist eine Erkrankung, die Frauen im gebärfähigen Alter betrifft. Die betroffenen Frauen leiden unter unregelmäßigen Menstruationszyklen. "Ich hatte schonmal zwölf Monate nicht meine Tage. Neun Monate ohne waren also nicht unnormal." Mit ihrem Freund ist Rachael schon seit zehn Jahren zusammen. Bisher ist sie noch nie schwanger geworden. "Deswegen dachte ich, es würde nie passieren."
Die Nachricht, dass sie ein Baby erwartet, ist ein Schock für die Frau. Ihr erster Gedanke: "Kann ich irgendwas tun, um die Geburt noch ein oder zwei Tage hinauszuzögern, damit ich Zeit habe das alles zu verarbeiten und mich mental darauf vorzubereiten?" Auch ihre Eltern, ihre Freundinnen und Freunde und ihr Partner sind überrumpelt von diesen krassen Neuigkeiten. "Alle waren großartig! Schon am nächsten Tag hatten wir alles, was wir brauchen. Das war so surreal."
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Nur wenige Stunden nachdem Rachael erfahren hat, dass sie schwanger ist, holen die Ärzte ihren Sohn James per Kaiserschnitt zur Welt. Wenige Tage später muss sie noch zwei Mal operiert werden – die Narbe verheilt nicht richtig und entzündet sich. Die frischgebackene Mama hat eine posttraumatische Belastungsstörung und eine Wochenbettdepression. Trotzdem sagt sie jetzt: Ihr Überraschungs-Baby ist "das Beste, das uns je passiert ist." (sli)