Schluss mit Wünsch-dir-was
Süddeutsche Zeitung
Seit Monaten ist unklar, wie US-Präsident Biden mit China umgehen wird. Nun zeigt sich: Das Verhältnis dürfte noch schwieriger werden - und auch die Strafzölle werden wohl bleiben.
Kein Trump, keine Zölle? Vielleicht gab es im vergangenen November tatsächlich den ein oder anderen Pekinger Spitzenfunktionär, der nach Joe Bidens Wahlsieg geglaubt hatte, mit dem Einzug des neuen Mannes ins Weiße Haus sei die Zeit der Strafabgaben und Handelskriege wieder vorbei. Elf Monate später weiß man, dass dies ein Trugschluss war: Die Strafzölle, die Bidens Vorgänger Donald Trump aus Frust über das hohe US-Defizit im Handel mit China verhängt hatte, sind weiter vollständig in Kraft, und die Haltung der USA gegenüber dem Rivalen aus Fernost ist keinen Deut weicher geworden.