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Schlepper flogen Migranten nach Europa
n-tv
Europol-Ermittler aus sechs Ländern nehmen eine Schleuserbande hoch. Die Beschuldigten sollen Menschenschmuggel mit Privatflugzeugen und gefälschten Diplomatenpässen betrieben haben. Vor allem Iraner und Iraker stiegen in der Türkei ein und beantragten anschließend in der EU Asyl.
Ermittler aus mehreren europäischen Ländern haben eine Schlepperbande zerschlagen, die Migranten mit Privatflugzeugen aus der Türkei nach Europa geschleust haben soll. Wie die europäischen Polizei- und Justizbehörden Europol und Eurojust mitteilten, wurden am Dienstag fünf Verdächtige in Belgien und Italien festgenommen. Ihnen wird demnach Menschenschmuggel, Dokumentenfälschung und Geldwäsche vorgeworfen. Zudem seien zwei Flugzeuge beschlagnahmt worden. Sie kamen der Mitteilung zufolge am Mittwoch vor einen Haftrichter.
"Die Migranten, hauptsächlich Iraker und Iraner kurdischer Herkunft, stiegen in der Türkei mit gefälschten Diplomatenpässen in Privatflugzeuge ein", erklärten Europol und Eurojust. Offiziell sollten die Flugzeuge meist in die Karibik fliegen, dort kamen sie aber nie an. Bei Zwischenstopps an verschiedenen europäischen Flughäfen, unter anderem in Deutschland, Österreich und Frankreich, stiegen die Migranten aus, entledigten sich ihrer gefälschten Pässe und beantragten Asyl.
Zwischen Oktober und Dezember 2020 flogen den Angaben zufolge mindestens fünf Flugzeuge in fünf europäische Länder. Von jedem Passagier verlangten die Schleuser demnach bis zu 20.000 Euro. Neben dem Menschenschmuggel und der Fälschung der Pässe wird die Bande auch verdächtigt, gefälschte Schecks ausgestellt und Fluggesellschaften betrogen zu haben, um eine eigene Flotte aufzubauen. Die Basis der Organisation befand sich nach Angaben der Polizei in Belgien.