
Schlecker-Familie soll Millionensumme zurückzahlen
n-tv
Die Drogeriekette Schlecker existiert seit über einem Jahrzehnt nicht mehr. Doch noch immer beschäftigt das insolvente Imperium die Gerichte. Jetzt sollen mehrere Familienmitglieder eine Millionensumme zurückzahlen.
Verantwortliche der ehemaligen Drogeriemarktkette Schlecker müssen mehr als zwölf Jahre nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens ein Darlehen von 1,35 Millionen Euro zurückzahlen. Das Zwickauer Unternehmen Meniar habe das Darlehen 2011 unrechtmäßig an den Konzern ausgezahlt, teilte das Landgericht Zwickau mit. Demnach soll das Unternehmen, das der Drogeriekette mit Sitz in Ehingen in Baden-Württemberg Leiharbeiter stellte, kurz vor dem Insolvenzverfahren Schleckers eine Millionensumme gezahlt haben. Das Urteil ist bislang nicht rechtskräftig.
Den Angaben zufolge führte der ehemalige Geschäftsführer den Personaldienstleister als Strohmann treuhänderisch für die Schlecker-Familie. Nun sollen er sowie die Ehefrau und die Kinder von Firmengründer Anton Schlecker das Darlehen wie auch die angefallenen Zinsen zurückzahlen.
Die Drogeriemarktkette Schlecker war 2012 pleitegegangen. Rund 25.000 Mitarbeiter, überwiegend Frauen, hatten ihren Arbeitsplatz verloren. Meniar ("Menschen in Arbeit") wurde 2008 gegründet, um ehemalige Schlecker-Mitarbeiterinnen nach ihrer Entlassung wieder einzustellen - allerdings als Leiharbeiterinnen für deutlich weniger Geld. Dieser "Drehtüreffekt" wurde mit dem 2011 in Kraft getretenen Gesetz gegen den Missbrauch von Leiharbeit abgeschafft. Das Gesetz wird auch als "Lex Schlecker" bezeichnet.
