Schlechter geht kaum
n-tv
Seit vier Jahren müssen Menschen und Dinos schon koexistieren, da bahnt sich sich die nächste Gefahr für die Menschheit an: genmanipulierte Heuschrecken. Mit seinem schlechten Plot avanciert der letzte Teil der "Jurassic World"-Reihe zu einer Zumutung für die Zuschauer.
Es hätte ein starkes Ende einer semiguten Trilogie werden können, "Jurassic World: Ein neues Zeitalter". Vier Jahre nachdem die Dinosaurier wegen eines Vulkanausbruchs von der Isla Nubar geflohen sind und sich auf dem gesamten Erdball verbreitet haben, sind die Menschen gezwungen, mit den Urtieren zu koexistieren. Doch wie es sich in dieser seltsamen, post-apokalyptischen Welt lebt - etwa, wenn Autos und Dinos auf der Autobahn kollidieren, ein Plesiosaurier ein Fischerboot zum Kentern bringt oder jeder Weg zur Arbeit der letzte sein könnte -, ist nur in den ersten Minuten in Nachrichtensequenzen zu sehen. Die endlosen Möglichkeiten, die die Prämisse des Actionfilms und sein Titel bieten, werden nicht genutzt.
Stattdessen setzt Regisseur und Co-Drehbuchautor Colin Trevorrow in diesem vermeintlich großen Finale auf genmanipulierte Heuschrecken, die gerade dabei sind, die gesamte US-Ernte zu vernichten und eine globale Hungerkatastrophe zu verursachen. Die Biologin Ellie Sattler (Laura Dern) ermittelt den Fall mithilfe des Paläontologen Alan Grant (Sam Neill) und dem Mathematiker Ian Malcolm (Jeff Goldblum), denn mysteriöserweise bleiben nur die Felder mit dem Saatgut des Gentechnikunternehmens Biosyn von Lewis Dodgson (Campbell Scott) von der Plage verschont.
Raptoren-Bändiger Owen Grady (Chris Pratt) und die Dino-Aktivistin Claire Dearing (Bryce Dallas Howard) haben dagegen ganz andere Probleme. Das Paar zieht in seinem abgelegenen Zuhause im Wald Maisie Lockwood (Isabella Sermon) groß, die von der halben Welt gesucht wird. Der Grund: Die launische Jugendliche, die man bereits als Kleinkind aus dem zweiten Teil kennt, wurde von ihrer verstorbenen Mutter mit einem Verfahren geklont, das die Gentechnik revolutionieren könnte. Als sie tatsächlich gekidnappt wird, führt auch diese Spur zu Biosyn. Es folgt ein Wettlauf gegen die Zeit, um Lockwood und letztendlich die Menschheit zu retten.
Der finale Showdown im "Sommerhaus der Stars" bringt dem Siegerpaar Sam Dylan und Rafi Rachek 50.000 Euro mehr auf dem Konto ein. Doch das Finale sorgt vor allem durch Eskalationen und Handgreiflichkeiten für Gesprächsstoff. Zuschauer diskutieren: Haben wir alle Trash-TV etwa jahrelang falsch verstanden?