
Schlechte Ernährung kann kognitive Leistungsfähigkeit beeinflussen
DW
Zwei Donuts oder eine halbe Tiefkühlpizza haben 400 bis 500 Kalorien. Konsumieren wir täglich diese Menge an Fastfood lassen unsere kognitiven Fähigkeiten nach, so das Ergebnis einer Studie.
In Brasilien wurde kürzlich eine Studie zu sogenannten ultraverarbeiteten Lebensmitteln durchgeführt. 10.775 Männer und Frauen nahmen daran teil. Ein Ergebnis war, dass die Abnahme der kognitiven Fähigkeiten bei diesen Personen um 28 Prozent höher lag als bei Menschen, die vergleichsweise weitaus weniger dieser Produkte aßen.
Zu den ultraverarbeiteten Lebensmitteln, sogenannten UPS (Ultraproceeded Foods), zählen unter anderem Softdrinks, Snacks und verpackte Backwaren, Cerealien mit einem hohen Zuckeranteil, aber auch Fertigprodukte, die meist nur noch erhitzt werden müssen.
In Brasilien hat die Zahl der Menschen mit Adipositas in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Bei brasilianischen Erwachsenen ab 20 Jahren stieg die Zahl zwischen 2003 und 2019 von 12,2 Prozent auf 26,8 Prozent.
Besonders deutlich sind die Defizite, die offenbar durch ultraverarbeitete Lebensmittel entstehen können, in den USA und dem Vereinigten Königreich. Dort beträgt der Anteil an diesen Produkten mehr als 50 Prozent der gesamten Nahrungsmittelaufnahme. Allein das ist schon Grund genug für die Studie, die Anfang Dezember in JAMA Neurology erschienen ist, auf besorgniserregende gesundheitliche Folgen hinzuweisen.
Doch einige Experten, die sich mit der Studie beschäftigt haben, sind der Meinung, dass die gesundheitlichen Folgen darin nicht eindeutig bewiesen werden. "Diese Studie zeigt lediglich einen Zusammenhang zwischen dem Verzehr von ultraverarbeiteten Lebensmitteln und dem kognitiven Leistungsabfall", so der Ernährungswissenschaftler Duane Mellor von der britischen Aston University, der nicht an der Studie beteiligt war. "Das Problem ist, dass es sich um reine Beobachtungsdaten handelt, sodass nur eine Assoziation und keine Kausalität nachgewiesen werden kann."