Schlappe Schüsse
Frankfurter Rundschau
Der FSV Mainz 05 kassiert erst sein drittes Gegentor und hadert mit der 0:1-Niederlage bei Bayer Leverkusen: Ein Remis wäre möglich gewesen.
Die Mainzer haderten hinterher mit der großen Kopfballchance in vorletzter Minute, mit der Marcus Ingvartsen nach schöner Flanke von Anton Stach am klasse reagierenden Leverkusener Torwart Lukas Hradecky gescheitert war. Wäre der Ball drin gewesen, hätten die beiden Joker Stach und Ingvartsen Mainz 05 ein zweites Mal nach dem 2:0 in Hoffenheim mit ihren Einwechslungen geholfen. Stattdessen blieb es beim 0:1 bei Bayer Leverkusen.
Zwar spielten die Gäste, die erst ihr drittes Saisontor im sechsten Spiel kassierten, eine Halbzeit lang gut, sie waren sogar geraume Zeit die bessere Mannschaft. Aber eine Halbzeit reicht halt nicht als Gast bei einem Spitzenteam. Der Mainzer Sportdirektor Martin Schmidt hätte einen Punkt als verdient angesehen. Tatsächlich hatte Mainz 05 zwar weniger Ballbesitz, aber mehr Torschüsse, allerdings auch mehr schlappe Schüsse, derweil 05-Keeper Robin Zentner mehrfach sein ganzes Können zeigen musste, ehe er beim entscheidenden Tor von Florian Wirtz nach einer guten Stunde chancenlos war.
Die Nullfünfer mussten nach dem verletzten Kapitän Moussa Niakathé kurzfristig auch auf Abwehrspieler Alexander Hack verzichten, der am Freitag positiv auf Covid-19 getestet worden war. Für ihn rückte erstmals in dieser Saison Routinier Daniel Brosinski in die Startelf und machte seine Sache ordentlich. Nach der Pause verteidigten die Gäste plötzlich nachlässig. „Da konnten die Leverkusener manchmal 30 Meter mit dem Ball laufen, ohne von uns in Zweikämpfe verwickelt zu werden“, monierte Dominik Kohr nach seinem 200. Bundesligaspiel an alter Wirkungsstätte in Leverkusen.