"Schlacht im Tollensetal": Touristische Erschließung geplant
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Das bronzezeitliche Schlachtfeld an der Tollense bei Altentreptow gilt als archäologischer Jahrhundertfund. Tausende menschliche Knochen - viele mit Kampfverletzungen - wurden dort entdeckt. Nun gibt es einen Vorstoß, das Ereignis vor Ort erlebbar zu machen.
Schwerin/Altentreptow (dpa/mv) - Mecklenburg-Vorpommern hat eine archäologische Stätte von internationalem Rang: das älteste bekannte Schlachtfeld Europas, mehr als 3000 Jahre alt. Fundstücke vom Ufer der Tollense nahe Altentreptow (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) wurden vor einigen Monaten - zusammen mit der Himmelsscheibe von Nebra - im British Museum in London in der Schau "The World of Stonehenge" (Die Welt von Stonehenge) präsentiert. Dass es vor Ort im Tollensetal bislang keinen Hinweis auf die archäologische Stätte, geschweige denn eine touristische Erschließung gibt, ärgert den SPD-Landtagsabgeordneten aus der Region, Thomas Krüger. Doch nun gibt es eine Initiative im Landtag. Am Mittwoch steht sie auf der Tagesordnung der Parlamentssitzung.
Die beiden Regierungsfraktionen SPD und Linke wollen demnach, dass das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege ein Konzept entwickelt, wie der Fundort der "Schlacht im Tollensetal" touristisch erschlossen werden kann. Im Herbst 2023 erwarten die Parlamentarier das Ergebnis.
Die Koalitionäre sprechen in ihrem Antrag von drei künftigen Standorten, an denen Ur- und Frühgeschichte in MV erlebbar gemacht werden soll: Groß Raden, Rostock und das Tollensetal. Bisher gibt es nur das Archäologische Freilichtmuseum mit einem slawischen Burgwall in Groß Raden (Landkreis Ludwigslust-Parchim). In Rostock soll das Archäologische Landesmuseum entstehen. SPD und Linke fordern ein Gesamtkonzept für alle drei Standorte.