Schiiten protestieren erneut gegen Moschee-Schließung
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Seit der Schließung der Blauen Moschee an der Alster beten Gläubige freitags unter freiem Himmel. Ein Imam beklagt eine Diskriminierung der Muslime. Er ruft seine Gemeinde auf, das nicht zu dulden.
Hamburg (dpa/lno) - Gut acht Wochen nach dem Verbot des Islamischen Zentrums Hamburg haben rund Hundert Gläubige gegen die Schließung der Blauen Moschee an der Außenalster protestiert. Die Teilnehmer versammelten sich am Rande der Straße Schöne Aussicht, etwa 100 Meter von dem Gebäude entfernt, zu einem Freitagsgebet.
Auf Transparenten stand "Finger weg von unserem Gotteshaus!", "Faeser tritt das Grundgesetz mit Füßen" und "Wir wollen unsere Moschee zurück". Ein Imam sagte in einer Ansprache: "Wir sind keine Gemeinschaft, die sich unterdrücken lässt."
Die Blaue Moschee gehörte zum Islamischen Zentrum Hamburg (IZH), das Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am 24. Juli verboten hat. Faeser hatte den Verein als "bedeutendes Propagandazentrum Irans in Europa" bezeichnet. Auch fünf Teilorganisationen des IZH wurden verboten, sämtliche Vermögenswerte und Einrichtungen bei einer bundesweiten Razzia beschlagnahmt. Seither ist auch die Imam-Ali-Moschee – so ihr offizieller Name – geschlossen.
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