Schickt Deutschland mehr Soldaten nach Litauen?
DW
Die deutsche Regierung steht angesichts der Ukraine-Krise unter Druck. In Kiew wird mehr Engagement erwartet, und auch bei den Partnern gibt es Zweifel angesichts der deutschen Position. Nun deutet sich eine Lösung an.
Die Bundesregierung diskutiert mit Litauen vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise über eine weitere Entsendung von Bundeswehrsoldaten in die Region. "Wir leisten bereits einen sehr wichtigen Beitrag in Litauen, wo wir als einziges Land der EU eine Battlegroup führen", sagte Verteidigungsministerin Christine Lambrecht der Funke Mediengruppe.
"Grundsätzlich stehen auch Truppen zur Verstärkung bereit, wir sind jetzt im Gespräch mit Litauen darüber, was genau sinnvoll wäre." Bundeskanzler Olaf Scholz soll in der neuen Woche in Berlin mit den Staats- und Regierungschefs der baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen beraten.
Lambrecht schloss erneut deutsche Waffenlieferungen in die Ukraine aus. Die Regierung in Kiew hatte die Bundesregierung zuletzt um spezifische Rüstungsgüter gebeten, wie aus einem Schreiben hervorging, das der Nachrichtenagentur Reuters vorlag. Auf der Liste stehen unter anderem tragbare Flugabwehr-Raketensysteme, Anti-Drohnen-Gewehre, Wärmebildbeobachtungsgeräte, Nachtsichtgeräte, Minenräumer-Ausstattung, digitale Funkgeräte, Radarstationen, spezielle Sanitätsfahrzeuge sowie Munition für Maschinenkanonen.
Im Westen wird befürchtet, dass Russland eine Invasion der Ukraine vorbereitet. Die Regierung in Moskau weist dies zurück. Die Krise dürfte auch im Mittelpunkt des Treffens von Kanzler Scholz mit US-Präsident Joe Biden in Washington stehen.