"Schatz auf der Türschwelle" freut Briten
n-tv
Milchmänner waren in Großbritannien einmal ein alltägliches Bild. Dann kamen die Supermärkte und der Milch-Lieferservice verschwand fast vollständig. Nun sind die Milchflaschen vor der Tür wieder zurück. Und das nicht nur wegen der Pandemie.
Wenn Chris frische Milch holt, muss er nur morgens kurz die Haustür aufmachen. Sie wartet auf der Schwelle, rechtzeitig zum Frühstück. "Ich bin heilfroh, dass der Milchmann wieder morgens kommt", erzählt der Rentner aus Westlondon. "Diese Tradition gehört doch zu uns wie das British Breakfast."
Einst waren Milchmänner mit ihren Metallträgern ein normaler Anblick in britischen Straßen, das Rütteln der Transporter ein geliebter Klang. Selbst als Sinnbild für die staatliche Ordnung konnte der Milchmann herhalten. "Demokratie heißt: Wenn es früh um 3.00 Uhr ein Klopfen an der Tür gibt, ist es wahrscheinlich der Milchmann", sagte der britische Premierminister Winston Churchill.
Noch in den 1980er-Jahren gab es nur wenige Türen, an denen morgens nicht ein bis vier Flaschen standen. Wurden Schätzungen zufolge 1970 noch 99 Prozent der Milch direkt an die Haustür geliefert, sackte die Zahl spätestens im 21. Jahrhundert bis fast auf Null.
Öl, Gas und Kohle treiben den Klimawandel kräftig an. Durch die Nutzung dieser fossilen Brennstoffe werden laut einer Studie mehr als 37 Milliarden Tonnen CO2 in die Atmosphäre geblasen - erneut ein Rekordwert. Um jetzt noch das 1,5-Grad-Ziel zu schaffen, müssten Emissionen schon bald auf Null gesenkt werden.