Schatten der Vergangenheit
Süddeutsche Zeitung
Mit "Parallele Mütter" eröffnet Pedro Almodóvar das Filmfestival von Venedig. Wie so oft geht es um die Kämpfe der Frauen - aber diesmal reichen sie bis tief in die Geschichte Spaniens.
Hier prallen schon architektonisch unterschiedliche Welten aufeinander. Auf dem Weg zum Festivalgelände am Lido künden prächtige Bauten von der Frühzeit des Strandurlaubs, dahinter ragen die Türmchen des Hotel Excelsior in den Himmel, der Palast selbst ist ein Überbleibsel des Faschismus, und ganz vorn glänzt das neueste unter den Biennale-Kinos, die Sala Giardino, knallrot und rotzfrech in der Sonne. Kann man Gegensätze, unterschiedliche Epochen miteinander versöhnen, einfach nebeneinanderstellen? Im neuen Film des spanischen Filmemachers Pedro Almodóvar, mit dem die 78. Filmfestspiele von Venedig eröffnet wurden, sieht es etwas anders aus - heilen kann da nur, was ans Licht gezerrt wurde, benannt und verarbeitet. Die Geschichte, das ist ein zentraler Satz in "Parallele Mütter", weigert sich, den Mund zu halten.More Related News