Schalker Ekstase nach dem Sturm
n-tv
Der FC Schalke 04 kehrt zurück in die Fußball-Bundesliga. Und wie es sich für den immer aufgeregten Klub gehört, tun sie das mit einem verrückten Sieg in einem spektakulären Spiel. Es ist das verdiente Ende einer komplizierten Saison.
Dass der FC Schalke aufsteigen würde, das war zuletzt immer klarer geworden. Nach einem komplizierten Saisonstart und einem beeindruckenden Endspurt hatte sich der Absteiger mit Vehemenz an die Spitze eines verrückt engen Aufstiegsrennens gesetzt und wollte sich da auch nicht mehr vertreiben lassen. Doch ausgerechnet im Spitzenspiel gegen den FC St. Pauli, das vor einer gewaltigen Kulisse von mehr als 60.000 Fans in der ausverkauften Arena zum königsblauen Triumphzug ausersehen war, lief erstmal alles falsch. 2:0 führte der kräftig Corona-geschädigte Tabellenvierte schnell und auch noch zur Halbzeit, die Aufstiegsparty drohte zu platzen.
Den Schalkern aber, denen war angeblich immer klar, dass an diesem Samstagabend einfach nichts schiefgehen würde, egal, wie das Spiel läuft. "In der Kabine waren alle noch ruhig. Wir wussten einfach, dass wir das Spiel gewinnen werden", erinnerte sich nach dem Spiel ein starker Darko Churlinov. Sein Trainer bestätigte: "Ich habe in der Halbzeit gesagt: 'Wir müssen einen machen, dann kippt das'. Ich war wirklich relativ entspannt, wir haben ja schon relativ viele Chancen in der ersten Hälfte gehabt und wir wussten: Ein Ding, und die Scheiße kippt hier", diktierte ein emotional arg angezündeter Aufstiegstrainer Mike Büskens ins Sky-Mikro.
Sie hatten ja auch alles angerichtet, die Arena zu erschüttern und die eigene Mannschaft schlicht zum Aufstieg zu tragen: Vor dem Spiel präsentierte man den Fans die "Eurofighter", die größte Mannschaft der jüngeren Klubgeschichte. 1997 hatte man als Underdog gegen den großen Favoriten Inter Mailand den UEFA-Cup gewonnen, die Stimmung steigerte sich von "erwartungsvoll" in "elektrisierend".
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