Schätzung: Erntemenge des Winterweizens leicht unter Vorjahr
n-tv
Halle (dpa/sa) - Die Ernte einzelner Getreidearten in Sachsen-Anhalt wird Schätzungen zufolge kleiner ausfallen als im Vorjahr. Wie das Statistische Landesamt am Montag mitteilte, liege beispielsweise die Erntemenge des Winterweizens um 0,8 Prozent unter der des Vorjahres und 2,4 Prozent unter dem Durchschnitt von 2017 bis 2022. Auch bei Brotgetreide - also Weizen und Winterroggen - sei ein Rückgang zu verzeichnen. Beim Futtergetreide - Gerste, Hafer, Sommermenggetreide und Triticale - habe die Erntemenge hingegen im Vergleich zu 2022 um 4,7 Prozent zugelegt.
Insgesamt werden die Landwirte in Sachsen-Anhalt aktuellen Schätzungen zufolge in diesem Jahr 3,32 Milliarden Tonnen Getreide (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) sowie 0,47 Milliarden Tonnen Winterraps einfahren, hieß es in der Mitteilung. Damit liegen die Getreidemengen um 0,6 Prozent über und die Winterrapsmengen um 3,7 Prozent unter denen des Vorjahres. Landesweit betrug die Ackerfläche zur Ernte 2023 den Angaben zufolge bei Getreide 500 775 Hektar, bei Winterraps 137.143 Hektar.
Laut Bauernverband sind die Landwirtinnen und Landwirte in Sachsen-Anhalt mit der diesjährigen Ernte nicht zufrieden. Mäßige Mengen, lokale Ernteschäden und besonders die durchwachsenen Qualitäten der Ernte wirkten sich betrieblich aus, sagte der Präsident des Bauernverbandes, Olaf Feuerborn, in der vergangenen Woche (22. August) in Magdeburg. "Wir setzen nun darauf, dass die Niederschläge für gute Ernten bei Rüben, Kartoffeln, Mais und Grünland sorgen", sagte Feuerborn.
Grund für die unbefriedigende Qualität der Ernte - beispielsweise ein eher niedriger Eiweißgehalt - waren unter anderem die teils intensiven Gewitter seit der Aussaat im vergangenen Herbst, hieß es. Auch hohe Temperaturen verminderten die Qualität. "Unsere Betriebe werden sich an Klima, Wetter und Marktentwicklungen weiter anpassen", sagte Feuerborn.