
Schätze der Urzeit: 350 neue Funde am Bromacker geborgen
n-tv
Ursaurier-Knochen, Urzeitkrebse, Pflanzenabdrücke und Insektenflügel: Bei der diesjährigen Sommergrabung im Thüringer Wald machten die Forscher wieder interessante Entdeckungen.
Tambach-Dietharz (dpa/th) - Bei der diesjährigen Forschungsgrabung an der Fossillagerstätte Bromacker im Thüringer Wald sind erneut mehr als 350 Funde zutage gefördert worden. Dazu gehören neben Ursaurier-Knochen und Kleinskeletten auch Spurenfossilien, Urzeitkrebse, Pflanzenabdrücke sowie Insektenflügel. "Die diesjährige Ausgrabung am Bromacker war wieder ein voller Erfolg und hat unsere Erwartungen weit übertroffen", erklärte Projekt- und Grabungsleiter Jörg Fröbisch.
Von der Erforschung der Funde werden weitere Erkenntnisse über das gesamte Ökosystem am Bromacker vor 290 Millionen Jahren erhofft. An der diesjährigen Grabung beteiligten sich im Juli und August knapp 50 Forschende. Zu ihren Entdeckungen gehörte in diesem Jahr auch ein kleines Fragment eines Schädels – ein Kiefer mit langen, dünnen, spitzen Zähnen. Die genaue Bestimmung dieses Fundes stehe noch aus, hieß es. Zu den besonders kleinen Fossilfunden gehörten ebenfalls Muschelschalerkrebse (Conchostraken) und Wurzeln von Pflanzen.
Der Bromacker (Kreis Gotha) gilt als eine der bedeutendsten Fossilfundstellen in Deutschland. Ein internationales Forschungsteam, darunter Experten der Paläontologie, Geologie und der geowissenschaftlichen Präparation, gräbt jedes Jahr vier Wochen lang am Bromacker, um neue, Funde aus der Urzeit zu bergen. Die Fossilien stammen aus der Zeit des Perm von vor 290 Millionen Jahren, lange bevor es die ersten Dinosaurier gab.
