Saudi-Deal ist "schlimmer als ein Eigentor für den Fußball"
n-tv
Die FIFA bekommt viel Geld vom saudi-arabischen Ölkonzern Aramco. Für mehr als 100 Fußballerinnen ein absolutes Unding. Sie schreiben einen Brandbrief an den Fußball-Weltverband. Den lässt das augenscheinlich kalt.
Mehr als 100 Profifußballerinnen aus 24 Ländern haben den Weltverband FIFA dazu aufgefordert, den Sponsorenvertrag mit dem saudi-arabischen Ölkonzern Aramco zu beenden. "Sehr geehrter Präsident Infantino, das Aramco-Sponsoring zeigt dem Frauenfußball den Mittelfinger", beginnt der Brandbrief, den unter anderem die deutsche Nationalspielerin Paulina Krumbiegel von Juventus Turin sowie Bayern Münchens ehemalige Spielerinnen Vivianne Miedema und Erin Nayler unterzeichneten. "Wir haben von unserem Dachverband etwas viel Besseres verdient, als dass er sich mit diesem albtraumhaften Sponsor verbündet."
Saudi-Arabien habe "Milliarden für Sport-Sponsoring ausgegeben, um von dem brutalen Ruf des Regimes in Bezug auf die Menschenrechte abzulenken", heißt es weiter. Die Behandlung von Frauen in dem Land spreche für sich, hieß es weiter. Zudem treibe der Konzern den Klimawandel voran. "Dieses Sponsoring ist viel schlimmer als ein Eigentor für den Fußball: Die FIFA könnte genauso gut Öl auf den Platz gießen und es anzünden", schreiben die Fußballerinnen.
Aramco ist der größte Ölkonzern der Welt und gehört zu mehr als 90 Prozent dem saudi-arabischen Staat. Die FIFA hatte die Partnerschaft mit dem Unternehmen im April dieses Jahres verkündet. Der bis 2027 gültige Vertrag gewährt Aramco unter anderem Sponsorenrechte für die Männer-WM 2026 und die Frauen-WM 2027.