Sartorius mit Kater nach Sonderkonjunktur - Aktie sackt ab
n-tv
Die Kunden sind zögerlich - vor allem in China. Der Labor- und Pharmazulieferer Sartorius beginnt das Jahr mit einem Rücksetzer, hält an den Zielen aber fest. Erste Analysten halten das für ambitioniert. Bei Anlegern herrscht Zweifel. Das Papier verliert deutlich.
Der Labor- und Pharmazulieferer Sartorius hat seine Anleger in Aufruhr versetzt. Der DAX-Konzern kämpft mit einer anhaltend schwachen Nachfrage aus China. Im ersten Quartal sank der Umsatz um gut neun Prozent auf 820 Millionen Euro, wie die Göttinger mitteilten. Zwar meldete das Unternehmen ein Auftragsplus von acht Prozent und eine spürbare Belebung des Kerngeschäfts mit Verbrauchsmaterialien. "Demgegenüber zeigten Kunden vor allem in China und teilweise auch in Europa eine ausgeprägte Investitionszurückhaltung." In der zweiten Jahreshälfte rechnet Kreuzburg aber auch in China mit einer Erholung der Geschäfte. Doch Anleger reagierten verschnupft: Für das Papier ging es um bis zu 17 Prozent hinab auf den tiefsten Stand seit Dezember.
In den ersten drei Monaten 2024 fiel das operative Ergebnis (Ebitda) um knapp 14 Prozent auf 234 Millionen Euro. Unter dem Strich brach der Gewinn auf 70 Millionen von 116 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum ein. Für das Gesamtjahr bekräftigte der Konzern seine Prognose und geht unverändert von einem moderaten Geschäftsverlauf in der ersten Jahreshälfte und einer dann zunehmenden Dynamik aus. Sartorius erwartet einen währungsbereinigten Umsatzanstieg im mittleren bis oberen einstelligen Prozentbereich. Die operative Umsatzrendite (Ebitda-Marge) soll auf etwas über 30 (Vorjahr: 28,3) Prozent steigen.
"Viele Kunden schalten grundsätzlich langsam wieder in den Investitionsmodus um", zeigte sich Kreuzburg mit Blick auf seine Jahresziele zuversichtlich. Helfen sollen dabei auch Einsparungen. Weltweit will Sartorius in diesem Jahr noch bis zu 300 Stellen streichen, überwiegend über Fluktuation und die Nichtverlängerung befristeter Verträge. Seit Jahresbeginn sind bereits 300 Stellen weggefallen, rund 1300 waren es im vergangenen Jahr. Gegenwärtig hat Sartorius gut 14.300 Beschäftigte und damit immer noch 60 Prozent mehr als 2019 vor der Pandemie, wie Kreuzburg betonte.
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