
Sanktionen kommen im Alltag der Russen an
n-tv
Supermärkte nehmen nur Bargeld an, in Kaufhäusern bleiben Regale leer - aus "technischen Gründen". Denn offiziell darf in Russland nicht erwähnt werden, dass Putins Krieg viele westliche Firmen vertreibt. Die Sanktionen treffen die einfache Bevölkerung, die sich für den Rubel immer weniger kaufen kann.
Im Supermarkt in Moskau ist es nur noch schwer möglich, mit Karte zu zahlen. "Die Karten europäischer Banken funktionieren hier nicht mehr", meint eine Kassiererin in einem Laden am Rande des Zentrums. Die Einkaufswagen hier sind voll, Buchweizen und Nudeln oft ausverkauft. Die Sanktionen vieler westlicher Länder und Unternehmen als Reaktion auf den Krieg von Kreml-Chef Wladimir Putin gegen die Ukraine machen sich zunehmend im Alltag der Menschen in Russland bemerkbar.
Immer mehr weltberühmte Marken der westlichen Konsumwelt stellen als Reaktion auf den Krieg in Russland ihre Arbeit ein. "Vorübergehend" heißt es in den meisten Fällen. Aber in der russischen Hauptstadt, international beliebt als Shopping-Paradies, sind die Spuren der Sanktionen inzwischen unübersehbar. Geschäfte bekannter Modemarken wie Zara und Massimo Dutti sind geschlossen. Im Luxuskaufhaus ZUM gibt es ganze Abteilungen mit leeren Regalen, etwa Prada, Gucci und Louis Vuitton haben ihre Waren weggepackt.
Von "technischen Gründen" ist die Rede, schon bald sollten Kunden mit jenen Waren wieder bedient werden. Offiziell darf in Russland nicht davon geredet werden, dass Putins Krieg westliche Unternehmen en masse die Flucht ergreifen lässt. Aber wann und ob es weiter geht, ist unklar - auch für das Personal, das um Job und Einkommen fürchtet.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.