
Sanktionen im Ukraine-Krieg: Visa und Mastercard stellen Betrieb in Russland vorläufig ein
Frankfurter Rundschau
Russland setzt den Krieg gegen die Ukraine fort, doch Putin gerät immer mehr unter Druck. Immer mehr Unternehmen beteiligen sich an den Sanktionen gegen Moskau.
Update vom Sonntag, 06.03.2022, 07.15 Uhr: Nach zahlreichen weiteren westlichen Unternehmen stellen auch die US-Kreditriesen Mastercard und Visa wegen der russischen Ukraine-Invasion ihren Betrieb in Russland vorläufig ein. Mastercard begründete den Schritt am Samstag mit der „beispiellosen Natur des derzeitigen Konflikts und dem ungewissen wirtschaftlichen Umfeld“ in Russland. Visa erklärte, es werde mit „sofortiger Wirkung“ mit seinen „Klienten und Partnern in Russland zusammenarbeiten, um über die kommenden Tage alle Visa-Transaktionen einzustellen“.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte während einer Videokonferenz mit Mitgliedern des US-Kongresses am Samstag die Aussetzung des Betriebs von Mastercard und Visa in Russland gefordert
+++ 12.00 Uhr: Nach Ankündigung einer Facebook-Sperre in Russland werden aus dem Land weltweit keine Anzeigen mehr bei dem Online-Netzwerk geschaltet werden können. Das Werbesystem wurde in Russland komplett pausiert, wie der Mutterkonzern Meta in der Nacht zum Samstag (05.03.2022) mitteilte. Damit können Werbekunden aus Russland nicht nur keine Anzeigen mehr im eigenen Land platzieren, sondern auch international.
Zugleich arbeite man daran, trotz der angekündigten Facebook-Blockade Dienste des Unternehmens in Russland so weit wie möglich aufrechtzuerhalten. Zu Meta gehören neben Facebook unter anderem auch WhatsApp und Instagram.
Die russische Medienaufsicht gab am Freitag die Blockade von Facebook in Russland bekannt. Zuvor war der Dienst bereits gebremst worden. Die Medienaufsicht nannte als Begründung eine „Diskriminierung russischer Medien“. Facebook hatte angesichts von Russlands Angriffskrieg in der Ukraine die Sichtbarkeit russischer Staatsmedien zum Teil eingeschränkt. Wenige Stunden nach der Facebook-Sperre wurde auch der Kurznachrichtendienst Twitter in Russland blockiert. Twitter hat bislang nicht mit Sanktionen reagiert.