Sanktionen im Sport: "Wichtige Symbolwirkung"
ZDF
Russische Sportler dürfen zwar an den Paralympics teilnehmen, der Ausschluss aus dem Weltsport wegen des Ukrainie-Krieges ist dennoch umfassend.
Viele der 71 Athleten, die Russland für die Teilnahme an den Paralympics gemeldet hat, sind schon in China eingetroffen. Sie werden erleichtert den Beschluss des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) aufgenommen habe, dass sie, wie die Sportler aus Belarus, an den Wettkämpfen teilnehmen dürfen.
Damit bleibt ihnen das Schicksal des Fußallteams aus Jugoslawien erspart, das 1992 im Gastgeberland Schweden schon Quartier bezogen hatte, und dann aufgrund von UN-Sanktionen als Folge des Jugoslawien-Krieges zehn Tage vor Turnierbeginn nach Hause fliegen musste.
Das IPC stand unter starkem Druck, nachdem das Internationale Olympische Komitee (IOC), die FIFA und UEFA sowie zahlreiche andere internationale Fachverbände Russland ausgeschlossen hatten. Das IOC hatte darüber hinaus zwar gefordert, russische und belarussische Athleten und Offizielle nicht einzuladen oder die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen zu gestatten.
Allerdings wurde für den Fall, dass ein Teilnahmeverbot kurzfristig aus organisatorischen oder rechtlichen Gründen nicht möglich sei, empfohlen, russische oder weißrussische Staatsangehörige nur als neutrale Athleten aufzunehmen, ohne Flaggen, Hymnen und andere nationalen Symbole.
Diese Regelung kam bei den Paralympics nun offenbar zum Tragen. Der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS), Friedhelm Julius Beucher, zeigte sich im ZDF empört über die Entscheidung. "Mir fehlen die Worte."
Dennoch wird der internationale Bann russischer Sportler und Verbände umfassender werden, je länger der Krieg anhält oder sich sogar verschärft. Öffentliche Reaktionen russischer Sportler zu dem internationalen Ausschluss, der sie selbst am meisten trifft, dringen bislang nicht nach außen. Das Russische Olympische Komitee (ROC) und die Fachverbände regieren erwartungsgemäß entrüstet.
Etwas differenzierter äußerte sich Spartak Moskau, das eigentlich gegen RB Leipzig im Europa League-Achtelfinale antreten sollte, auf seinen Ausschluss. Spartak Moskau hofft auf Frieden. "Die Entscheidung, unser Team aus der Europa League auszuschließen, ist erschütternd. Wir glauben, dass der Sport auch in den schwierigsten Zeiten darauf abzielen sollte, Brücken zu bauen und sie nicht abzubrechen", twitterte der Klub.













