Sanktionen gegen Chelsea-Boss Abramowitsch
ZDF
Großbritannien hat Sanktionen gegen Chelsea-Inhaber Roman Abramowitsch verhängt, sein Vermögen wurde eingefroren.
Großbritannien reagiert mit den Sanktionen gegen den russischen Oligarchen Roman Abramowitsch und Inhaber des FC Chelsea auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Abramowitsch sind auch Transaktionen mit britischen Privatpersonen und Unternehmen verboten. Außerdem wurde er mit einem Reise- und Transportverbot belegt.
Abramowitsch wird eine Nähe zu Kreml-Chef Wladimir Putin nachgesagt, was er allerdings bestreitet. Der FC Chelsea erhält vorerst eine Lizenz, damit "fußballbezogene Aktivitäten" fortgesetzt werden können. Damit wolle man verhindern, dass die Sanktionen dem Fußballverein schaden, teilte die Regierung mit.
Damit, dass Chelsea weiterhin seine Spiele bestreiten darf, schütze man die Premier League, den gesamten Fußballbetrieb, loyale Fans und andere Clubs, hieß es. Dennoch könnten die Sanktionen die Blues womöglich noch sehr hart treffen. Der Champions-League-Sieger und Klubweltmeister FC Chelsea darf ab sofort keine Spielertransfers mehr tätigen, keine Eintrittskarten für zukünftige Spiele verkaufen und muss sämtliche Fanshops schließen.
Zu den erlaubten "Fußballbezogene Aktivitäten" der Londoner gehört, dass weiterhin Spieler, Trainer und alle anderen Angestellten bezahlt werden dürfen. Reisekosten bis maximal 20 000 Pfund (ca. 24 000 Euro) pro Spiel sind erlaubt. Der finanzielle Aufwand pro Heimspiel darf maximal 500 000 Pfund (ca. 600 000 Euro) betragen.
Gut möglich ist außerdem, dass die Blues auch einige Leistungsträger verlieren. So laufen etwa die Verträge mit umworbenen Stars, darunter der deutsche Fußball-Nationalspieler Antonio Rüdiger und der Däne Andreas Christensen, im Sommer aus. Angesichts der Sanktionen ist es fraglich, ob neue Verträge ausgehandelt werden dürfen. Obendrein könnte Chelsea keinen Ersatz für das Defensivduo verpflichten. Die Lizenz werde regelmäßig überprüft. Was die Sanktionen für den von Abramowitsch geplanten Verkauf des FC Chelsea bedeuten, war zunächst unklar.
Abramowitsch hatte kürzlich angekündigt, den Club nach fast 20 Jahren verkaufen zu wollen. Der Schritt galt als Reaktion auf die Forderung nach Sanktionen gegen ihn, die nun allerdings noch vor dem Chelsea-Verkauf in Kraft treten.
Unter Abramowitsch erlebten die Blues, die derzeit vom deutschen Fußballcoach Thomas Tuchel trainiert werden, die erfolgreichste Zeit ihrer Vereinsgeschichte und gewannen national und international alle möglichen Titel, zuletzt die Champions League und die Club-WM.