Sanktionen des Westens gegen Russland treten in Kraft
DW
Die USA und Europa haben mit einem Paket von Strafen auf die jüngste Eskalation Moskaus in der Ukraine-Krise reagiert. Diplomatische Gespräche sind zunächst abgesagt. Eine Lösung des Konflikts ist nicht in Sicht.
Während die USA und die Europäische Union weitreichende Sanktionen gegen Russland auf den Weg gebracht haben, hat sich die Lage in der Ukraine und in den Separatistenregionen Donezk und Luhansk in der Ostukraine nur geringfügig geändert.
Im Osten der Ukraine sind nach Angaben des ukrainischen Militärs in den vergangenen 24 Stunden ein Soldat getötet und sechs weitere verletzt worden. Auf seiner Facebook-Seite teilt das Militär mit, es habe in dem Zeitraum 96 Beschüsse durch die pro-russischen Separatisten gegeben. Am Tag zuvor seien es 84 gewesen. Die Separatisten hätten unter anderem schwere Artillerie und Grad-Raketensysteme eingesetzt.
Neu aufgenommene Satellitenbilder zeigen weitere militärische Aktivitäten Russlands in der Nähe der Grenze zur Ukraine. Das in den USA ansässige Unternehmen Maxar Technologies meldet die Stationierung von mehr als 100 Militärfahrzeugen und Dutzenden von Truppenzelten im südlichen Belarus im Grenzgebiet zur Ukraine. Auch ein neues Feldlazarett sei bei einer Militärgarnison im Westen Russlands errichtet worden.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte unterdessen eine Teilmobilmachung von Reservisten an. Betroffen seien Reservisten im Alter von 18 bis 60 Jahren, hieß es in einer anschließenden Erklärung der Streitkräfte. Die maximale Dienstzeit betrage ein Jahr. Eine generelle Mobilmachung schloss Selenskyj aber aus.
"Wir müssen operativ die Armee und andere militärische Formationen auffüllen", sagte das Staatsoberhaupt. Bei den Gebietsverteidigungseinheiten werde es zudem Wehrübungen geben. Wie viele Männer betroffen sein werden, sagte der 44-Jährige nicht.