Sanierung von Straßen und Brücken verschlingt weitere Milliarden
n-tv
Nicht nur der Neubau von Infrastruktur ist wichtig, sondern auch deren Erhalt. Da letzteres bei Straßen und Brücken lange vernachlässigt wurde, sind die Kosten nun enorm - und sie steigen weiter, wie die Autobahn GmbH berechnet. In den kommenden vier Jahren fehlen Milliarden.
Die Modernisierung von Autobahnen und maroden Brücken wird in den kommenden Jahren deutlich teurer als bisher gedacht. Nach internen Berechnungen der Autobahn GmbH fehlen in den kommenden vier Jahren bis 2028 insgesamt rund 9,7 Milliarden Euro für Neu- und Ausbau, Erhalt und Betrieb aller Bundesfernstraßen. Dies hat das bundeseigene Unternehmen auf Anfrage mitgeteilt, wie die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) berichtet.
Grund für den Kostenschub ist vor allem das Brückenmodernisierungsprogramm, mit dem Bundesverkehrsminister Volker Wissing in den nächsten Jahren rund 4500 marode Bauwerke sanieren muss. Um dies wie geplant zu realisieren, müssten bis 2028 insgesamt rund 5,5 Milliarden Euro zu den bisher schon eingeplanten Mitteln in Höhe von 8,6 Milliarden Euro im Jahr aufgebracht werden, um Bau und Planung zu gewährleisten und dringen benötigtes Personal einzustellen. Würden die Mittel nicht weiter aufgestockt, besteht nach Informationen der FAZ die Gefahr, dass einige Projekte nicht wie geplant umgesetzt werden können.
Neben der Lücke bei der Finanzierung der Brücken gibt es auch bei den Bundesstraßen zusätzlichen Bedarf, so ist die Finanzierung der Fehmarnsund-Querung im Zusammenhang mit dem Ausbau der B 207 nicht geklärt. Dazu seien zusätzliche Mittel erforderlich. Internen Berechnungen zufolge fehlen bei allen Bundesfernstraßen schon im nächsten Jahr 1,3 Milliarden Euro, bis zum Jahr 2028 wird der Bedarf um 3,4 Milliarden Euro wachsen. Die derzeit schwächelnde Wirtschaft könnte die Lage noch verschärfen, wenn der Bund deutlich weniger Geld mit der LKW-Maut einnimmt als geplant: Im vergangenen Jahr waren es 426 Millionen Euro weniger.
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