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Sandalen & eine Blutspur: Fall Nicola T. gibt Ermittlern Rätsel auf
RTL
Als TV-Journalist berichtet Giuseppe Di Tommaso normalerweise über Schicksale – dieses Mal wurde er selbst Teil einer Geschichte.
Als TV-Journalist berichtet Giuseppe Di Tommaso normalerweise über Schicksale – dieses Mal jedoch wurde er selbst Teil einer Geschichte: Er war es nämlich, der den in Italien vermissten Nicola (1) nach 35 bangen Stunden der Suche in einer Schlucht entdeckte. Ein Zufall, wie er selbst im Interview erzählt. Noch immer gibt es viele Ungereimtheiten in dem Fall, denen die Staatsanwaltschaft Florenz nun auf den Grund gehen muss. Vor allem die Rolle der Eltern steht im Fokus der Ermittler. Zwei Tage lang hatten sich rund 1.000 Menschen an der Suche nach dem 21 Monate alten Nicola T. beteiligt. Taucher, Drohnen, Spürhunde und ein Hubschrauber der italienischen Luftwaffe samt Wärmebildkamera waren im Einsatz. Doch am Ende war es nicht Hightech, sondern der Zufall, der Giuseppe Di Tommaso nach eigener Aussage zu dem kleinen Jungen führte. Der Reporter arbeitet beim TV Sender RAI (Radiotelevisione Italiana), war mit seiner Crew im Auto auf dem Weg nach Mugello, als er plötzlich eine Panikattacke bekommen habe. "Ich war kurzatmig und bat darum, auszusteigen", sagte er der italienischen Zeitung "Corriere della Serra". Er sei daraufhin zu Fuß weitergegangen und an einer Stelle, wo sich der Wald zu beiden Seiten öffnete, stehen geblieben, um kurz zu verschnaufen. "Dann hörte ich ein Stöhnen, ganz schwach. Ich dachte, es wäre nur Einbildung. Aber dann hörte ich ein weiteres Stöhnen", so Di Tommaso. "Also rief ich 'Nicola, Nicola!'. Und eine Stimme von der Böschung antwortete 'Mama!'" Der Journalist sei blindlinks losgestürzt, habe sich am Fuß verletzt. Dann sei ein Polizei-Auto vorbeigekommen, dass er gestoppt habe. "Ich rief: 'Er ist da unten, das Kind ist da unten, ich habe ihn gehört!'". Zunächst hätten die Carabinieri ihm nicht geglaubt. Es könne auch ein Reh gewesen sein, so die Vermutung der Polizisten. Doch Di Tommaso ließ nicht locker: "Rehe sagen nicht 'Mama!', habe er gesagt und sei mit ihnen die Böschung hinunter gelaufen, in die Richtung, aus der die Geräusche gekommen waren.More Related News