Salmonellen-Gefahr! Was, wenn ich ein betroffenes Produkt gegessen habe?
RTL
Auch wenn ausreichend vor kontaminierten Produkten gewarnt wird, kann es sein, dass sie vrezehrt werden. Doch was tun, wenn das passiert? Dr. Specht klärt auf.
Der große Produktrückruf von Ferrero zieht immer weitere Kreise. Nachdem am Dienstag erste Produkte aufgrund von Salmonellen-Gefahr zurückgerufen wurden, folgten im Laufe der Woche zig Rückrufe für weitere betroffene Kinder-Produkte. RTL berichtete. Und auch wenn ausreichend vor möglicherweise kontaminierten Produkten gewarnt wird, kann es passieren, dass die ein oder andere Süßigkeit dennoch verzehrt wird. Und zu Recht werden sich jetzt viele fragen: Was, wenn mein Kind oder ich selbst ein mit Salmonellen befallenes Produkt gegessen habe?
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Bei Salmonellen handelt es sich um kleine stäbchenförmige Bakterien, die ubiquitär, also überall verbreitet sind, wie Dr. Christoph Specht, Arzt und Medizinjournalist, im RTL-Interview erklärt. "Üblicherweise sind es gerade Kleinkinder, ältere Menschen und chronisch Erkrankte, die sich mit einer Salmonellose infizieren", erklärt der Experte weiter. In Folge einer solchen Erkrankung würden Betroffene unter starken Durchfällen und mitunter auch unter Erbrechen leiden. Hauptsächlich würden die Bakterien zwar über Geflügel übertragen, aber auch Milch- und Ei-Produkte können Überträger sein. Das dürfte nach Annahme von Dr. Specht auch der Grund dafür sein, warum nun Schokoladenprodukte von dem Bakterium befallen sind.
Nun warnt Ferrero auch vor dem Verzehr bestimmter Weihnachtsartikel und man könnte meinen, dass die Bakterien nach einer so langen Zeit doch bereits kaputt gegangen sein müssten. Doch Dr. Christoph Specht erklärt: "So ist es nicht." Man könne die Schokolade sogar ins Eisfach legen, auch das würde die Bakterien nicht beseitigen. Denn: Sobald man die Schokolade wieder auftaue, würden die Salmonellen wieder da sein. Einzig ein mehrminütiges Erhitzen auf mindestens 70 Grad könne die Schokolade bakterienfrei machen.
Dr. Specht gibt im RTL-Interview Entwarnung: "Wir alle werden schon mal eine Salmonellen-Erkrankung gehabt haben." Das liege eben daran, dass diese Bakterien überall zu finden sind. Besonders im Kindesalter kommen laut dem Experten häufig derartige Erkrankungen mit den typischen Symptomen vor, was daran liege, dass das Immunsystem noch nicht so ausgereift ist. Zwar können sich auch Erwachsene mit einer Salmonellose infizieren, doch: "Unsere Immunabwehr hat sich dann eingerichtet und eine normale Portion Salmonellen kann uns nichts mehr anhaben", erklärt Dr. Christoph Specht weiter. Im Alter und bei Personen mit chronischen Erkrankungen würde sich das jedoch wieder ändern.
Eine Salmonellen-Infektion zeichnet sich laut Dr. Specht dadurch aus, dass man unter starken Durchfällen leidet. Dazu kommt es, wie der Experte erklärt, weil die Magen- und Darmschleimhaut entzündet ist. Das wiederum habe zur Folge, dass die Flüssigkeit nicht resorbieren kann, was bedeutet, dass sie nicht in die Blut- und Lymphbahn gelangen kann – sie wird also ausgeschieden. "Das ist das Problematische bei einer Salmonellen-Erkrankung." Denn so komme es zu einem hohen Wasserverlust.
"Man muss nicht direkt einen Arzt aufsuchen, wenn man kontaminierte Produkte gegessen hat", erklärt der Experte. Nicht mal dann, wenn es zu Durchfällen kommt. Wichtig sei jedoch, dass man sich dessen bewusst ist, dass es zu diesen Symptomen kommen kann. Die Therapie einer solchen Infektion sei jedoch ganz einfach. Denn: Man müsse lediglich darauf achten, den Wasser- und den Elektrolythaushalt im Gleichgewicht zu halten. Wie das geht? Mit einer sogenannten oralen Rehydrationslösung – diese kann man entweder in der Apotheke kaufen oder ganz einfach selber herstellen.
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