Sakrileg an Stonehenge
Süddeutsche Zeitung
Vor mehr als 60 Jahren bohrten Restauratoren tiefe Löcher in den Steinkreis, dann verschwanden die Proben. Nun sind einige wiederaufgetaucht und verraten endlich Geheimnisse über die Geschichte des Monuments.
Was wäre wohl los, wenn heute jemand ein Loch in einen der mächtigen Pfeiler von Stonehenge bohren würde? Und zwar nicht an einer versteckten Stelle und auch nicht mit dem kleinen Bohrer, sondern quer durch einen Block? Genau das geschah bei Restaurierungsarbeiten im Jahr 1958, um der berühmten Kultstätte noch ein paar letzte Geheimnisse zu entlocken. An drei Stellen von Stein 58, einem umgefallenen Pfeiler aus dem inneren Ring der 4500 Jahre alten Anlage, entnahmen die Arbeiter einen Bohrkern. Untersucht wurden die jeweils etwa einen Meter langen Steinstäbe damals aber nicht, es war nicht die Zeit ausgefeilter mikroskopischer Hightech-Analysen. Kein Archäologe kümmerte sich um die Bohrkerne. Bald wusste niemand mehr, wo die wissenschaftlich doch eigentlich so wertvollen Stäbe eigentlich gelandet waren.More Related News