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Sagen Sie doch einfach „Nö“
Die Welt
„Nö“: So heißt die hinreißende neue Kinokomödie von Dietrich Brüggemann, Mitinitiator der Aktion „Allesdichtmachen“. Und obwohl das Skript älter ist als das Coronavirus, geht es sogar ums Impfen. Und um eine Liebe zwischen Grün und Gelb.
Wüsste man es nicht besser, man könnte glauben, Dietrich Brüggemann habe „Nö“ gedreht, um die Wählerschaft vorzuführen, die uns die (voraussichtliche) Regierung für die nächsten vier Jahre beschert hat. Es ist ein Film aus jenem grün-gelben Milieu, das gerade dabei ist, zu entdecken, dass es mehr Gemeinsamkeiten besitzt, als es sich bisher zugestehen wollte.
Dina ist Schauspielerin. Michael ist Arzt. Beide sind Anfang 30, sie könnte man sich als Grünen-Wählerin vorstellen, ihn als FDP-Sympathisanten. Sie will sich binden, er glaubt nicht, dass er dafür bereit ist. Sie kommt klar mit ihren Eltern, er liegt im Dauerclinch mit seinem stinkstiefeligen Vater. Beide bewegen sich in einer großstädtischen Wohlstandsblase. So richtige Probleme haben sie nicht. Daran haben sie aber erheblich zu kauen.