Safehouses in Kabul aufgegeben
ZDF
Nach Recherchen von "frontal" wurden die afghanischen Ortskräfte in Kabul ihrem Schicksal überlassen. Taliban patrouillieren in den Straßen.
Das ZDF Magazin "frontal" hat mit einem afghanischen Übersetzer in Kabul gesprochen, der mehrere Jahre für die deutsche Bundeswehr in Masar-i-Scharif tätig war. Er habe heute Nachmittag einen Anruf erhalten, die deutsche Regierung könne ihm nicht mehr bei der Ausreise aus Afghanistan helfen: Der Vorsitzende des Vereins "Patenschaftsnetzwerk Afghanische Ortskräfte e.V.", Marcus Grotian, bestätigt den Anruf auf Nachfrage von "frontal". Der Verein hatte die Safehouses in Kabul mit Spendengeldern finanziert und eingerichtet. Laut Aussage des afghanischen Übersetzers, dessen Identität dem ZDF bekannt ist, hätten sich bis zuletzt hunderte afghanische Ortskräfte und Familienmitglieder in drei Safehouses in Kabul aufgehalten. Diese seien mittlerweile von den Taliban entdeckt worden. Laut Aussage des Übersetzers würden die Islamisten auf den Straßen von Kabul patrouillieren und gezielt nach Ortskräften der internationalen Streitkräfte suchen, von denen viele dort schutzlos umherirren.More Related News