Sachsen will Begabtenförderung überprüfen
n-tv
Dresden (dpa/sn) - Sachsen will seine Begabtenförderung auf den Prüfstand stellen und bei Bedarf nachbessern. Das beschloss der Landtag am Mittwochabend auf Antrag der Koalitionsfraktionen CDU, Grüne und SPD. Der Antrag zielte auf eine Bestandsaufnahme ab, inwieweit bestehende Strukturen der Begabungs- und Begabtenförderung im Freistaat bereits jetzt wirksam sind und wo noch Weiterentwicklungspotenziale bestehen.
Man wolle nicht Eliten fördern, sondern Talente, hieß es. "Die gezielte individuelle Förderung unserer Kinder ist ein wichtiger Baustein für mehr Bildungsgerechtigkeit in Sachsen. Wir haben uns als Koalition das Ziel gesetzt, kein Kind zurückzulassen und allen Schülerinnen und Schülern beste Bildungserfolge zu ermöglichen", betonte Grünen-Bildungsexpertin Christin Melcher.
Eine individuelle Förderung sollte nicht nur auf die Schwächen ausgerichtet sein, sondern gleichermaßen die besonderen Potenziale und Talente junger Menschen in den Blick nehmen. "Es ist wichtig, dass die Begabungsförderung früh ansetzt. Deshalb haben wir das System der Begabungs- und Begabtenförderung in Sachsen auf den Elementar- und Primarbereich erweitert", betonte Melcher.
Nun wolle man in Erfahrung bringen, wie besondere Begabungen an Oberschulen gefördert werden. Denn Begabungs- und Begabtenförderung sei nicht allein Thema für ein paar Gymnasien. Nicht immer zeigten sich besondere Talente in guten Noten. Es sei wichtig, dass alle Kinder und Jugendlichen ihre Potenziale entfalten können - unabhängig von Herkunft, Geschlecht und sozialem Status.