Sachsen verschärft das Genderverbot
n-tv
Die sächsische Regierung hat etwas gegen geschlechtergerechte Sprache. Zumindest, wenn es um das geschriebene Wort geht. Ein entsprechendes Verbot weitet das von einem CDU-Politiker geführte Kultusministerium nun im Bereich der Schulen aus.
Sachsens Kultusministerium weitet seine Vorgaben zu geschlechtergerechter Sprache - dem sogenannten Gendern - auf Kooperationspartner aus. Schon länger werden Formen wie Gender-Stern, Unterstrich oder Doppelpunkt für geschlechtersensible Bezeichnungen an Schulen abgelehnt. Dabei beruft sich das von CDU-Politiker Christian Piwarz Ministerium auf das Regelwerk des Rates der deutschen Rechtschreibung. In einem Schreiben, das aus der vergangenen Woche datiert und der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, wird nun verfügt, dass dies vertraglich auch mit Dritten etwa bei Projekten sichergestellt werden soll. Wer künftig beauftragt werden möchte, muss demnach eine sogenannte Genderklausel unterschreiben, berichtet das Nachrichtenportal t-online.de aus einem Gespräch mit dem Kultusministerium. Faktisch gilt somit ein Genderverbot.
Allerdings: Wie der Sprecher des Kultusministeriums klarstellte, würde sich die Ausweitung nicht auf die gesprochene Sprache auswirken. Sprachpausen zur gendergerechten Ansprache seien weiterhin möglich. Insgesamt handle es sich um eine Klarstellung.
Die Haltung des Ministeriums dabei ist nicht neu. Schon vor zwei Jahren hatte es in einem Schreiben an die Schulen verfügt, dass für offizielle Schreiben, Briefe an Eltern und Unterrichtsmaterialien das amtliche Regelwerk gelte und Sonderzeichen für eine geschlechtsneutrale Sprache tabu seien. Sie werden den Angaben nach etwa in Aufsätzen auch als Fehler markiert. Empfohlen werden dagegen Paarformen wie Schülerinnen und Schüler und geschlechtsneutrale Formen wie Lehrkräfte oder Jugendliche. Ziel sei eine für alle verständliche Sprache, hieß es nun erneut.