Sachsen-Anhalt startet Bezahlkarte für Geflüchtete
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Asylbewerber bekommen weniger Bargeld in die Hand. Leistungen werden stattdessen auf eine Karte gebucht, mit der beim Einkauf gezahlt werden kann. Das soll Behörden entlasten und Migration steuern.
Magdeburg (dpa/sa) - In Sachsen-Anhalt werden Asylbewerber nun mit der Bezahlkarte ausgestattet - Bargeld erhalten sie nur noch als kleines Taschengeld von bis zu 50 Euro pro Monat. Die Landkreise und kreisfreien Städte erhalten vom beauftragten Dienstleister ab sofort rund 9.500 dieser Karten. Die ersten Bezahlkarten könnten somit noch im November an die Leistungsberechtigten ausgegeben werden, so das Innenministerium in Magdeburg. Damit werden Leistungen, die bisher als Bargeld ausgezahlt oder auf ein Konto überwiesen wurden, jeden Monat auf die Bezahlkarte gebucht.
Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) erklärte, es handele sich um einen Baustein, um irreguläre Migration zu reduzieren. Die Zugangszahlen bei den Asylsuchenden im Land seien zwischen Januar und Oktober mit zusammen rund 4.360 zwar rückläufig im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, sie lägen aber höher als in den entsprechenden Zeiträumen der Jahre 2017 bis 2021.
Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) betonte, die Migrationsdebatte beschäftige die Menschen mit Blick auf Wahlen besonders. Man habe die Signale aus der Bevölkerung verstanden. Er verwies auf den gemeinsamen Beschluss aller Bundesländer zur Einführung der Bezahlkarte.