Sabotierte Nord-Stream-Pipelines: Was wir wissen - und was nicht
ProSieben
Explosionen reißen Löcher in die Gaspipelines Nord Stream 1 und 2. Der Verdacht auf Sabotage steht im Raum. Was feststeht – und was nicht.
An den beiden Röhren von Nord Stream 1 und einer Röhre von Nord Stream 2 in der Ostsee waren nach Explosionen Ende September schwere Beschädigungen entdeckt worden, die Bundesanwaltschaft hat inzwischen Ermittlungen eingeleitet. Das teilte ein Sprecher der obersten deutschen Anklagebehörde in Karlsruhe mit.
Es stehe der Verdacht "der vorsätzlichen Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion" sowie der "verfassungsfeindlichen Sabotage" im Raum, wie es weiter hieß. Das Verfahren richte sich gegen Unbekannt, wer dahintersteckt, weiß man nicht. Aber was wissen wir bisher über die Vorkommnisse - und was ist noch Gegenstand der Untersuchungen?
Bisherigen Erkenntnissen zufolge hatten sich mindestens zwei Detonationen ereignet, die zu vier Lecks führten. Unter anderem die EU, die Nato sowie Sicherheitskreise hatten schon unmittelbar darauf von Sabotage als Ursache gesprochen.
Ein Experte für Unterwasserroboter verwies im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur auf die extrem hohen Sicherheitsstandards und die sehr robuste Bauweise der Leitungen. Aus seiner Sicht kommt nur eine bewusste Manipulation infrage.
Deutsche und dänische Behörden weisen darauf hin, dass die Vorfälle keine Auswirkung auf die Gasversorgung hätten, da die Leitungen zuletzt nicht für den Gasimport genutzt worden seien. Laut Bundesnetzagentur geht die Befüllung der Gasspeicher kontinuierlich weiter. "Die Ereignisse ändern die Versorgungssituation nicht", sagte ein Sprecher.