
Sabine Schormann ist zurückgetreten – was nun wichtig wird
Die Welt
Der Documenta-Skandal hatte sich in den vergangenen Tagen massiv zugespitzt. Bei einer Sitzung des Aufsichtsrats am Freitagabend wurden nun endlich Konsequenzen gezogen. Die Generaldirektorin räumt ihren Posten. Kommt der Rücktritt zu spät?
Vier Wochen nach Eröffnung der Documenta, bei der antisemitische Propagandabilder ausgestellt waren, wurde endlich Verantwortung übernommen. Die Generaldirektorin und Geschäftsführerin der Documenta, Sabine Schormann, räumt ihren Posten: „einvernehmlich“, wie es heißt. Das wurde in einer Sitzung des Documenta-Aufsichtsrats, die am Freitagabend bis spät in die Nacht unter Vorsitz des Kasseler Oberbürgermeisters Christian Geselle (SPD) tagte, entschieden.
Lange wurde erbittert darum gestritten, wer Verantwortung für den Antisemitismus-Skandal trägt und wer sich auch personell verantworten muss. Sowohl gegen die Generaldirektorin der Documenta, Sabine Schormann, und den Vorsitzenden ihres Aufsichtsrats Geselle waren Rücktrittsforderungen laut geworden. Aber auch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Claudia Roth (Grüne), wird sich weiter fragen lassen müssen, welche Rolle sie und ihr Stab am Niedergang des bedeutendsten Kunstfestivals in Deutschland haben.