Saarland: Duell zwischen CDU und SPD
ZDF
In vier Wochen wählt das Saarland einen neuen Landtag. Es ist in erster Linie ein Duell zwischen den beiden großen Parteien.
Samstage sind im Saarland Flyer- und Goodie-Tage. Gerne genommen: Lippenpflegestifte, Kulis, Einkaufswagen-Chips. Bei SPD-Spitzenkandidatin Anke Rehlinger steht "Echte #Saarlandliebe" drauf, sie steht vor einem Supermarkt. Die Stimmung im Team ist mindestens so gut wie die Umfragewerte: 38 Prozent waren es bei Infratest Dimap zuletzt, so viel wie seit 20 Jahren nicht mehr.
Tobias Hans (CDU) macht an diesem Samstag Döner vor laufenden Kameras, trifft Karnevalsvereine und Einzelhändler, die unter der Covid-Krise gelitten haben, und zieht von Haustür zu Haustür. Dort sei die Stimmung viel besser als in den Umfragen, beteuert er, die sind für ihn derzeit ziemlich desaströs. Sein Slogan: "So geht Zukunft".
Für ihn geht es um viel. Er hat sein Amt von Annegret Kramp-Karrenbauer geerbt. Dieses Mal muss er die Wähler selbst überzeugen. Er setzt auf Sieg und auf eine CDU-geführte Groko.
Stabilität brauche das Saarland jetzt, sagt er.
Anke Rehlinger schließt eine Groko zwar nicht aus, liebäugelt aber auch gelegentlich auffällig mit der FDP. Deren Landesvorsitzenden Oliver Luksic kennt sie gut, in der Verkehrspolitik haben sie viele Gemeinsamkeiten. Doch die Saar-FDP und ihre Spitzenkandidatin Angelika Hießerich-Peter sind im Saarland derzeit noch wenig bekannt. Die Partei war zehn Jahre lang nicht im Landtag.
Schlagzeilen haben alle anderen kleinen Parteien gemacht. Bei der Linken, früher zweistellig, steht der Einzug in den Landtag auf dem Spiel. Seit Oskar Lafontaine seinen Streit mit dem Parteivorsitzenden Thomas Lutze offen austrägt, ist die Partei auf Talfahrt.
Spitzenkandidatin Barbara Spaniol hofft, dass sie die Fünfprozenthürde schaffen.