
Südtirol sagt Hundehaufen den Kampf an
n-tv
Um seine Straßen von Hundekot zu befreien, greift Südtirol zu einer ungewöhnlichen Maßnahme: Um Hund und Halter künftig schneller zu überführen, erstellt die Provinz eine DNA-Datenbank für die Vierbeiner. Sollte dann etwas liegen bleiben, ist der Täter schnell gefunden - und muss zahlen.
Selbstverständlich gäbe es in Bozen für einen Pinscher stillere Örtchen, um sein Geschäft zu verrichten. Aber nun geht er in Südtirols Hauptstadt eben auf dem Waltherplatz in die Hocke, direkt vor dem Dom. Den Besitzer, Mitte 20, pelzbesetzte Daunenjacke, Hund an der Leine, immerhin, scheint das nicht groß zu kümmern. Er schaut nicht einmal vom Handy auf. Dann sind Hund und Halter wieder weg. Die Hinterlassenschaft bleibt liegen, ziemlich mittig sogar auf dem viel begangenen Platz. Man ahnt, wie die Angelegenheit zu Ende geht.
Solche Szenen sollen in Italiens nördlichster Provinz mit ihrer halben Million Einwohnern - die Mehrheit deutschsprachig - und den vielen Millionen Touristen bald der Vergangenheit angehören. Derzeit baut die Landesregierung mit den Gemeinden eine Datenbank auf, in der das Erbmaterial der mehr als 40.000 einheimischen Hunde erfasst werden soll.
Seit Anfang des Jahres ist die Abgabe einer DNA-Probe von Gesetz wegen Pflicht. Mit den gesammelten Proben soll dann ermittelt werden können, von welchem Hund ein Häufchen kommt. Abgesehen davon soll das Genmaterial auch helfen, wenn jemand gebissen wurde oder Hunde in Verkehrsunfälle verwickelt sind.