Südkorea: Pjöngjang täuscht mit Raketentest
n-tv
Die nordkoreanische Führung um Kim Jong-un begeistert sich für eine militärische Machtprobe und inszeniert einen Raketentest auf eine absurde Weise. Doch nun mehren sich Berichte, dass vergangene Woche nicht das gehypte "Monster" abgeschossen wurde, sondern eine ältere Rakete.
Nordkorea hat nach Einschätzung des südkoreanischen Militärs bei seinem jüngsten Raketentest ein älteres Raketenmodell eingesetzt. Anders als von Pjöngjang behauptet, sei nicht die neu entwickelte "Monster-Rakete" Hwasong-17 abgefeuert worden, sagte ein Vertreter des Verteidigungsministeriums in Seoul der Nachrichtenagentur AFP. Die Geheimdienste Südkoreas und der USA seien vielmehr zu dem Schluss gelangt, dass es sich um eine Interkontinentalrakete des Typs Hwasong-15 gehandelt habe.
Bereits am Dienstag hatte das Ministerium auf Unstimmigkeiten zwischen den Bildern, die Nordkorea zum jüngsten Raketentest selbst veröffentlichte, und den tatsächlichen Daten dazu hingewiesen. So sei etwa auf den Bildern ein klarer Himmel zu erkennen, während es am besagten Tag über dem Startort nahe Pjöngjang meistens bewölkt gewesen sei. Auch die Analyse der Flugeigenschaften deutet demnach eher auf eine "Hwasong-15" hin.
Nordkorea hatte am vergangenen Donnerstag nach eigenen Angaben seine neuartige ballistische Interkontinentalrakete vom Typ Hwasong-17 abgefeuert, inszeniert wie ein Hollywood-Blockbuster, begleitet von martialischen Ankündigungen über die Unbesiegbarkeit der Nation. Mit den Angaben zum angeblichen Test der Hwasong-17 wollte Nordkorea nach Einschätzung von Beobachtern einen fehlgeschlagenen Raketenstart eine Woche zuvor ausgleichen. Damals war eine Rakete, bei der es sich Experten zufolge tatsächlich um die Hwasong-17 handelte, kurz nach dem Start explodiert.