
Russlands Versammlungsrecht ausgehöhlt
n-tv
Seit 2004 gibt es in Russland ein föderales Versammlungsgesetz. In den letzten Jahren wurde es mehrfach verändert - und immer restriktiver. Menschenrechtler schlagen Alarm: Protest sei in dem Land auf legale Weise kaum noch durchzuführen.
Menschenrechtler haben die zunehmende Unterdrückung friedlicher Demonstrationen in Russland durch restriktive Gesetze und Polizeigewalt beklagt. In den vergangenen Jahren seien eine ganze Reihe von Gesetzen geändert und immer restriktiver angewendet worden, heißt es in einem Bericht der Organisation Amnesty International, der rund einen Monat vor der russischen Parlamentswahl am Donnerstag veröffentlicht wurde. "Die Behörden in Russland haben das Recht auf friedliche Versammlung so weit ausgehöhlt, dass es für die russische Bevölkerung fast unmöglich geworden ist, auf sinnvolle Weise zu protestieren", teilte Amnesty mit. Die Menschenrechtler wiesen unter anderem auf Versammlungsverbote vor russischen Gerichtsgebäuden und Gefängnissen hin. "Spontane Versammlungen sind generell verboten und werden, wenn sie dennoch stattfinden, unter massiver Gewaltanwendung aufgelöst." Trauten sich Protestierende dennoch auf die Straße, begegne der Staat ihnen oft "mit übermäßiger Gewaltanwendung durch Polizeikräfte", kritisierte Amnesty.
Bei einer Pressekonferenz sagt Russlands Präsident Wladimir Putin, mit der Einstellung der Kampfhandlungen einverstanden zu sein, stellt allerdings Bedingungen. Zum Beispiel müsse vor einer Waffenruhe geklärt sein, ob die ukrainischen Soldaten in Kursk ihre Waffen niederlegten und kapitulierten. Zudem müsse eine Waffenruhe "zu einem dauerhaften Frieden führen und die tiefer liegenden Ursachen dieser Krise angehen", meint Putin. Diese Ursachen sieht Russland nicht in seinem Angriffskrieg, sondern in der Fähigkeit der Ukraine, sich selbst zu verteidigen und seine Existenz aufrechtzuerhalten. Von den seit über drei Jahren formulierten Maximalforderungen des Kreml, die mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das Ende der Ukraine bedeuten würden, rückt Putin weiterhin nicht ab. Die Reaktionen auf den Plattformen X und Bluesky: