
Russlands Verbindungsmann zur Europas Rechten
Die Welt
Der Anschlag auf Darja Dugina sollte offenbar ihrem Vater gelten. Alexander Dugin träumt von einem großen eurasischen Reich und spricht der Ukraine ihr Existenzrecht ab. Auch in Deutschland gibt es Anhänger seiner neofaschistischen Ideologie.
Die Hintergründe des Anschlags auf Darja Dugina auf einer Landstraße unweit von Moskau sind auch zwei Tage später unklar. Offiziell macht Moskau die Ukraine verantwortlich. Doch es gibt auch andere Versionen. Vom Geheimdienst FSB – der Hardliner in Russland davor warnen möchte, Wladimir Putin für eine zu lasche Kriegsführung und zu niedrig gesteckte Kriegsziele zu kritisieren – bis hin zu einer neu gegründeten Gruppierung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, den russischen Präsidenten zu stürzen, und dabei nicht vor gezielten Tötungen zurückschreckt. Am Sonntag war ein entsprechendes Schreiben im Messengerdienst Telegram aufgetaucht.
Dass die Theorien so weit auseinanderklaffen, hat auch mit dem Anschlagsopfer zu tun. Darja Dugina war eine Hardlinerin, die zuletzt im russischen Staatsfernsehen forderte, man müsse beim Vorgehen gegen die Ukraine „etwas härter“ sein und „weniger verzeihen“. Eine gefürchtete Einpeitscherin war sie jedoch nicht, und ihre Reichweite begrenzt. Weitaus bekannter als sie ist ihr Vater, der neofaschistische Ideologe Alexander Dugin. Es ist daher wahrscheinlich, dass der Anschlag eigentlich ihm galt.