Russlands "Alligator"-Hubschrauber macht Ukrainern Probleme
n-tv
In der schwer umkämpften Region Saporischschja verstärkt Russland seine Luftpräsenz mit mehreren Hubschraubern - mit Erfolg. Der "Alligator" soll sogar für die Verluste westlicher Panzer verantwortlich sein. Für die Ukraine stellt ihre fehlende Luftabwehr ein großes Manko dar.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einem Interview mit der BBC zugegeben, dass die ukrainische Gegenoffensive "langsamer als gewünscht" verlaufe. Vor allem in Saporischschja stoßen die ukrainischen Truppen auf heftigen Widerstand. Warum die Offensive dort nur langsam voran geht, könnte auf einen russischen Vorteil im Luftraum zurückzuführen sein: Russland habe dort seinen Einsatz bereits zu Beginn der Offensive mit Kampfhubschraubern verstärkt, schreibt das britische Verteidigungsministerium.
Auf Satellitenbildern sei zu erkennen, dass mehr als 20 zusätzliche Hubschrauber am Flughafen Berdjansk stationiert worden seien, etwa 100 Kilometer hinter der Front. Insgesamt verfüge Russland über 27 einsatzfähige Hubschrauber, heißt es in einem Bericht des "Institute for the Study of War" (ISW) vom 14. Juni. Darunter sollen sich neben neun Mi-8- oder Mi-24-Hubschraubern und dreizehn Ka-29-Hubschraubern auch fünf Ka-52-Hubschrauber befinden.
Der Ka-52, auch "Alligator"-Hubschrauber genannt, ist ein Aufklärungs- und Kampfhubschrauber aus russischer Produktion. Er macht es den Russen möglich, ukrainische Panzer von der Luft aus anzugreifen. Der "Financial Times" zufolge soll der Hubschrauber unter anderem für den aufsehenerregenden Angriff auf eine Panzerkolonne der ukrainischen 47. Brigade verantwortlich gewesen sein. Mehrere ukrainische Panzer, darunter drei US-amerikanische Bradley-M2-Panzer, wurden dabei schwer beschädigt.